Triathlon Triathlon: In der Heimat kurz auftanken
MERRSEBURG/MZ. - Nur wenige Tage zwischen Trainingslagern und Wettkämpfen bleiben der Saalekreis-Sportlerin des Jahres 2010, Diana Riesler, um im heimatlichen Merseburg Station zu machen und kurz zu verschnaufen. Ansonsten ist die Triathletin, die beim "The-Bike-Boutique-Team" (TBB) aus Singapur als Profi unter Vertrag steht, das ganze Jahr über weltweit unterwegs. "Da ich sehr bodenständig bin, freue ich mich aber immer riesig, wenn ich daheim bin. Ich genieße dann die Zeit mit meinem Mann Sebastian und pflege auch die Kontakte zu Freunden und Sportkameraden", berichtete sie am Wochenende am Rande des Geiseltal-Duathlons in Braunsbedra.
Die ersten Wettkämpfe des Jahres, die beide in Südafrika stattfanden, schloss sie recht erfolgreich ab. Beim Halbtriathlon (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) in East-London wurde sie Sechste, während im April beim Ironman (3,8 / 180 / 42) in Port Elisabeth der dritte Rang heraussprang. "Besonders mit dem letzten Wettkampf war ich sehr zufrieden, denn er hat gezeigt, dass mir die Volldistanz fast noch besser liegt."
Die Wettkampfplanung für dieses Jahr ist so gut wie abgeschlossen, nur für das zweite Halbjahr müssen noch einige Termine und Konditionen verhandelt werden. "Dies ist nicht unwichtig, wenn man Triathlon professionell betreibt", sagt Sebastian Riesler, der selbst als Amateur aktiv ist.
Bei den Wettkämpfen begleitet er seine Frau fast immer, ist dann an der Strecke das Mädchen für alles. Der Saisonhöhepunkt in diesem Jahr soll für die 26-jährige Merseburgerin am 24. Juli der Ironman Germany in Frankfurt (Main) werden. "Bei diesem Wettkampf, der als Europameisterschaft gilt, will ich beste Deutsche werden", sagt sie. Und dies ist ehrgeizig genug, wenn man weiß, dass die ebenfalls startende Sandra Wallenhorst aus Hannover die Europameisterin des letzten Jahres ist. "Die Neun-Stunden-Grenze in der Gesamtzeit muss ich bestimmt knacken", sagt Riesler. Derzeit liegt ihr Bestwert bei 9:10 Stunden.
Bis Frankfurt absolviert sie noch am 5. Juni in Kraichgau und am 3. Juli im dänischen Aarhus zwei Halbdistanz-Wettkämpfe. Und das aus dem vollen Training, denn in der nächsten Woche reist Riesler in die Schweiz, wo das TBB-Team ein zehnwöchiges Trainingslager absolviert. Auch in diesen Tagen, die sie noch in Merseburg verbringt, wird nach den Trainingsplänen des australischen TBB-Cheftrainers Brett Sutton hart gearbeitet.
Da sind die Kontakte zu den Sportfreunden ihres Heimatvereins, dem Triathlonclub Merseburg (TCM), eine willkommene Abwechslung. "Es ist schon etwas Besonderes, wenn man im Windschatten von Diana auf dem Rad einige Kilometer mithalten kann", sagt Heiner Kuhne, der stellvertretende TCM-Vorsitzender.
Auch beim Geiseltal-Duathlon bildete Riesler kurz entschlossen mit dem Merseburger Gastronomen Steffen Warias ein Mixed-Team, wobei Riesler die Rad-Distanz absolvierte. "Da ich im Endkampf einer Läuferin in Gentlemen-Manier den Vortritt ließ, wurden wir Zweite", meinte Warias augenzwinkernd. Riesler tat es ohnehin nicht weh, denn für sie stand der Spaß im Vordergrund. Für sie kommen die entscheidenden Wettkämpfe des Jahres noch.