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Süße Erdbeeren vom Freiland Süße Erdbeeren vom Freiland: Wo Felder zum Ernten in der Region zu finden sind

Von Diana Dünschel 06.06.2019, 12:00
Erdbeerzeit
Erdbeerzeit dpa

Leuna - „Hier wachsen frische Erdbeeren für Sie“ steht auf dem großen Schild an der B91 kurz vor dem Bäumchen, wenn man aus Richtung Merseburg kommt. Doch das braucht es eigentlich gar nicht. Schon an dem riesigen aufgeblasenen Erdbeer-Ballon sieht man von weitem, dass hier jeder Fan der roten süßen Früchtchen richtig ist. Denn sie hat ganz offiziell begonnen, die Erdbeersaison 2019. Durch lang andauernde Frostnächte bis in den Mai hinein ist es allerdings später als in den Vorjahren geworden.

Der Landwirt Martin Beck aus Keutschen bei Hohenmölsen hat neben dem Ackerbau mit den Erdbeerfeldern ein zweites Standbein. Rund 20 Jahre Erfahrung bringt der 48-Jährige da mit. Fünf Standorte mit Erdbeerfeldern betreibt er aktuell. Sie befinden sich an der Bundesstraße B91 bei Werschen im Burgenlandkreis, bei Zwenkau in Sachsen sowie im Saalekreis in Teutschenthal, in Salzmünde und eben an der B91 bei Leuna.

„Wenn wir mit dem Wetter Glück haben, dauert die Saison bis in die zweite Juliwoche“

Hier ist das Gelände 2,5 Hektar groß. Fünf verschiedene Erdbeersorten gedeihen in den langen Reihen. Es sind nicht nur frühe und späte Sorten. Sie unterscheiden sich auch im Geschmack von fruchtig bis zuckersüß und in der Farbe von hell- bis dunkelrot, ist zu erfahren.

„Wenn wir mit dem Wetter Glück haben, dauert die Saison bis in die zweite Juliwoche“, hofft der Hohenmölsener nun auf gemäßigtere Temperaturen als 30 Grad. Und er erzählt, dass dieser Standort für ihn mehrere Vorteile vereint, gar „einer der besten unserer Produktion“ sei. Denn hier gebe es guten Boden. Die Pflanzen würden üppig gedeihen. Große Blätter bedeuteten viel Schatten für die Früchte, was bei der momentanen Hitze ja sehr gut sei.

Erdbeerfeld im Saalekreis: Neben dem Verkaufszelt steht ein Kühlraum

Freilich braucht es noch mehr, um den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden. So wurden die Reihen mit Stroh ausgelegt. Das halte einerseits die Erdbeeren sauber, andererseits aber auch die Schuhe der Pflücker, sagt der Landwirt. Außerdem bewässert er sein Feld für einen möglichst guten Ertrag. Drittens ist ihm eine gute Zufahrt wichtig. Und die sei mit einem schnell erreichbaren Parallelweg zur Bundesstraße gegeben.

Dazu kommt, dass er dieses Jahr extra eine Internetseite mit den Adressen seiner Erdbeerfelder und den Routen unter www.beck-keutschen.de ins Netz gestellt hat. Nicht zu vergessen ist sein neuester Service: Neben dem Verkaufszelt steht ein Kühlraum. So garantiert er, dass die morgens frisch gepflückten Früchte trotz Hitze nicht leiden, selbst wenn man erst am Nachmittag ans Feld kommt und ein gefülltes Körbchen kauft.

60 Prozent der Kunden sind die Selbstpflücker

60 Prozent seiner Kunden aber seien die Selbstpflücker, freut sich der 48-Jährige. Der Trend, frische Waren direkt beim Erzeuger zu besorgen und so gleich etwas für den Umweltschutz zu tun, komme ihm als Direktvermarkter natürlich entgegen. Er finde es besonders gut, wenn Eltern ihre Kinder zum Pflücken mitbringen. „Dann bekommen die Kleinen gleich einen Bezug dazu, wo ihr Obst eigentlich herkommt.“ Er selbst mag übrigens die Erdbeeren der Sorte „Elsanta“ am liebsten und genießt seine Früchte gern in Milch, verrät Martin Beck noch.

Sein Feld an der B91 bei Leuna ist übrigens täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet, es sei denn es regnet. Hierher kommen viele Stammkunden bis aus Merseburg, berichtet die Verkäuferin. Darunter ist eine Roßbacherin, die gerade ihren selbst gefüllten Korb bezahlt. „Selber pflücken macht Spaß“, sagt sie. Man wisse, was man im Korb habe. Nun werde daraus Erdbeermarmelade gemacht. „Meine Enkel freuen sich schon darauf.“ Sie werde auf jeden Fall bald wiederkommen.

Weitere Erdbeerfelder eröffnen am Pfingstwochenende im Saalekreis

Neben Martin Beck ist ein zweiter großer Erdbeerlieferant im Raum Merseburg übrigens der Landwirtschaftsbetrieb Tautz aus Markranstädt. Er hat dieses Jahr schon Erdbeerfelder im Bad Dürrenberger Ortsteil Tollwitz an der Leipziger Straße und in Merseburg-Meuschau an der B181 geöffnet. Außerdem empfiehlt er allen Kunden aus Ermlitz und Umgebung sein Feld bei Schkeuditz.

Dieses Wochenende, also Pfingsten, öffnen laut seiner Auskunft noch seine Erdbeerfelder im Merseburger Ortsteil Beuna an der L178/Abzweig Sportplatz und in Bad Lauchstädt an der Verbindungsstraße zwischen Schotterey und Teutschenthal. Nur auf seinem bisherigen Feld an der B91 bei Schkopau seien ihm die Pflanzen 2018 wegen der großen Hitze und Trockenheit eingegangen.

Jedes Wochenende öffnet Hofschenke derzeit zum Spargelbüfett

Landwirt Ingo Hindorf aus Langeneichstädt bietet zwar keine Erdbeerfelder zum Selbstpflücken an. Aber auf seinen Flächen wachsen die roten Früchten ebenfalls. Die bietet er dann frisch gepflückt sowohl in seinem Hofladen als auch an seinen Verkaufsständen überall in der Region an, die der als Spargelbauer bekannte Landwirt betreibt. Außerdem verarbeitet er die Erdbeeren auch selbst.

Jedes Wochenende öffnet seine Hofschenke derzeit zum Spargelbüfett. Und als Nachtisch gibt es dann Erdbeertorte oder Erdbeeren als Dessert zum Beispiel auf Pudding. Mit der bisherigen Ernte dieses Jahr zeigt sich der Langeneichstädter sehr zufrieden. „Sie wachsen gut und reifen bei diesen Temperaturen schnell“, sagt er. Nur die angekündigten Gewitter für diese Woche bereiten ihm etwas Sorgen. (mz)

Landwirt Martin Beck aus Keutschen hat neben dem Ackerbau noch ein zweites Standbein: Erdbeerfelder.
Landwirt Martin Beck aus Keutschen hat neben dem Ackerbau noch ein zweites Standbein: Erdbeerfelder.
Katrin Sieler
Frische Erdbeeren liegen in einer Schale.
Frische Erdbeeren liegen in einer Schale.
dpa