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Stromausfall möglich, A143 gesperrt Stromausfall möglich, A143 gesperrt: In Schkopau startete ein riesiger Schwertransport

Von Michael Bertram und Oliver Müller-Lorey 24.03.2019, 11:47
Der Schwertransort sorgt für Störungen im Verkehr.
Der Schwertransort sorgt für Störungen im Verkehr. Silvio Kison

Schkopau - Behinderungen auf Straßen und sogar Stromausfälle: Ein XXL-Schwerlasttransport von mehreren Behältern und Tanks wird das ganze Wochenende über und noch bis Dienstagnacht zu einer Herausforderung für die Region. Am späten Freitagabend setzte sich der aus mehreren Lastwagen bestehende Transport am Chemiepark in Schkopau in Bewegung. Das endgültige Ziel: Belgien.

Die Autobahn 143 ist in Fahrtrichtung Süd derzeit gesperrt. Auf der Fahrbahn werden zwei Kräne aufgebaut, die vier riesige Tanks von der über die Autobahn führenden Brücke herunter heben werden. Der Transport befindet sich auf dem Weg nach Aken und passiert den nördlichen Saalekreis Freitagabend und Samstagfrüh. Für den Transport müssen sogar Stromleitungen abgehangen werden, damit die riesigen Lastwagen hindurchpassen.

Schwerlasttransport: Behälter hat Durchmesser von gut acht Metern

„So schwer ist das Transportgut eigentlich gar nicht“, erklärte am Freitagabend vor dem Start der mehrtägigen Fahrt Christian Pilz. „Es ist vielmehr die Größe, der größte Behälter hat nämlich einen Durchmesser von gut acht Metern“, sagte der Experte.

Er kennt sich mit unhandlichen Dingen aus, arbeitet für die Erfurter Niederlassung des Schwerlastunternehmens „Kahl und Jansen“ und ist dafür verantwortlich, dass die nun aufgeladenen Behälter, Suspensionstanks für das belgische Chemieunternehmen Inovyn, sicher am Hafen in Aken ankommen. Dort soll die Fracht in der Nacht zu Dienstag auf ein Schiff verladen und dann auf dem Wasserweg ins Ausland geschippert werden.

Schwerlasttransport: Länge von 28 Metern und Höhe von 7,50 Meter

„Die Behälter liegen schon seit dem vergangenen Jahr hier zum Abtransport bereit“, erzählt Pilz. Die Dürre im vergangenen Sommer und das damit verbundene Niedrigwasser der Elbe hätten aber den Weitertransport monatelang verhindert.

Die enormen Maße der Fracht machen den nun gestarteten Transport ins nur gut 60 Kilometer entfernte Aken allerdings zu einer kniffligen Aufgabe. Denn aufgrund der Länge von 28 Metern und einer Höhe von 7,50 Metern kann der Schwerlasttransport nämlich nicht jede x-beliebige Straße nutzen. In mühsamer Vorarbeit wurde in Abstimmung mit den Behörden und der Polizei eine Route gesucht, über die der Transport auch wirklich passt. Laut Pilz dauerte allein die Vorbereitung ein knappes Jahr.

Schwerlasttransport: Laster kommen unter keiner normalen Brücke durch

Dass es bei solchen Vorhaben mitunter zu Überraschungen kommen kann, zeigte vor einem Jahr ein Schwerlasttransport in Thüringen. Im kleinen Andisleben war ein 44 Meter langer Tieflader plötzlich gefangen. Das Fahrzeug steckte an einer engen Stelle fest, kam mit seiner 180 Tonnen schweren Ladung nicht weiter. Erst nach zehn Tagen konnte der Transport seine Fahrt fortsetzen.

Die Behälter beim aktuellen Transport sind so hoch, dass die Laster unter keiner normalen Brücke durchkommen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Deshalb mussten im Vorfeld Straßen gesucht werden, auf denen es keine Hindernisse gibt. „Jeder Transport ist eine Herausforderung, dieser ist aber besonders gewaltig“, sagte Markus Dehne, einer der Fahrer. Brücken kann man dabei noch ganz gut aus dem Weg gehen. Aber Stromleitungen? „Es kann zu kurzfristigen Unterbrechungen der Stromversorgung kommen, weil Freileitungen abgeklemmt werden müssen“, ergänzte sie.

Auch Autofahrer müssen mit Behinderungen rechnen

Auch Autofahrer müssen mit Behinderungen rechnen, wie es hieß. Bundes-, Landes- und Ortsstraßen seien betroffen. Am Freitagabend setzte sich der Konvoi zunächst in Zeitlupe in Schkopau in Bewegung, zirkelte über die Landesstraße 171 zur relativ gut befahrbaren Bundesstraße 91. Von dort ging es über mehrere Landstraßen weiter bis zur Autobahn 143, wo ein Stopp auf dem Rastplatz Pappelgrund vorgesehen war. Am Samstagmorgen soll sich der Transport dann gegen 9 Uhr wieder in Bewegung setzen. Ob der Zeitplan bis zur Verladung im Hafen in Aken tatsächlich aufgeht, war zunächst offen. (mz)

Fahrer Markus Dehne bringt das größte Teil zum Hafen in Aken.
Fahrer Markus Dehne bringt das größte Teil zum Hafen in Aken.
Peter Wölk