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Bürgermeisterwahl Steffen Schmitz kämpft für ein lebenswertes Braunsbedra

Nach zwei Amtszeiten findet Bürgermeister Steffen Schmitz, die Geiseltalstadt ist auf einem guten Weg. Welche Ziele er sich für die nächsten sieben Jahre stellt.

Von Diana Dünschel Aktualisiert: 01.03.2022, 11:08
Steffen Schmitz ist seit 2008 Bürgermeister in Braunsbedra und kandidiert für eine dritte Amtszeit.
Steffen Schmitz ist seit 2008 Bürgermeister in Braunsbedra und kandidiert für eine dritte Amtszeit. Foto: Katrin Sieler

Braunsbedra/MZ - „Für ein lebenswertes Braunsbedra“, unter dieses Motto hat Amtsinhaber und CDU-Kandidat Steffen Schmitz seinen Wahlkampf gestellt. Sein Fazit nach 14 Jahren als Bürgermeister lautet: „Wir sind auf einem guten Weg. Die Stadt hat sich gut entwickelt. Man kann hier gut leben und findet neben der notwendigen Infrastruktur viele schöne Möglichkeiten, seine Freizeit zu gestalten oder sich ehrenamtlich und sportlich zu betätigen.“ Er stelle sich zur Wahl, weil er weiter mitwirken möchte, die Stadt attraktiver für Bürger und Besucher zu machen.

Als ein Ziel nennt der 47-Jährige die Entwicklung Braunsbedras zu einem attraktiven Wohnstandort. Entstehen sollen neue Wohngebiete mit Einfamilienhäusern. Zu einer gesunden Mischung gehöre aber ebenso, verschiedene Qualitäten zu bieten, also auch günstiges Wohnen am Leben zu erhalten.

Es sei schon viel getan worden, um die Feuerwehr auszustatten und zu unterstützen, meint der Bürgermeister. Erst 2021 sei ein Wasserträger angeschafft worden. 2022 komme nach langem Kampf die Drehleiter. Die geänderte Entschädigungssatzung sorge für mehr Anerkennung.

Bei der Versorgung sei der Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung Geiseltal bei der Umsetzung des Projektes Fernwasseranbindung. Bei der Fernwärme sei Braunsbedra durch die Ewag unabhängig vom Strompreis. Bei beiden bleibe die Wertschöpfung vor Ort.

„Das wollen wir weiterentwickeln und müssen es langfristig auf sichere Füße stellen.“ Durch die geplante Photovoltaikanlage der Agrar-Verwaltungsgesellschaft Geiseltal aus Mücheln auf Braunsbedraer Gebiet werde das Geiseltal wieder zur Energiequelle für die chemische Industrie in Leuna. Davon sollen auch die Bürger profitieren.

Der Breitbandausbau sei auf einem guten Stand, schätzt der Amtsinhaber ein. „Aber wir müssen aufsatteln und nachziehen.“ Einkaufsmöglichkeiten und medizinische Versorgung seien gut gelöst, das Stadtzentrum sei gut ausgebaut. Beim Postplatz, der „grauenvoll“ aussehe, komme man ab März weiter.

Die Bahnhofsmodernisierung sei greifbarer als vor zwei, drei Jahren und nicht mehr in die 2030er Jahre verschoben. „Die wirtschaftliche Entwicklung müssen wir neu denken“, sagt Steffen Schmitz. „Ziel muss eine verträgliche Entwicklung sein.“ Es dürfe keine Ansiedlungen mit hohem Lärmpegel oder Emissionen geben, um dem Tourismus sowie der Wohn- und Arbeitsqualität nicht zu schaden.

Er sehe die Chance, die Betriebe zu den Fachkräften zu bringen. Denn um gut ausgebildete Fachkräfte anzusiedeln, sei das Potenzial da mit einer guten Anbindung und der schnellen Erreichbarkeit des Großraums Halle/Leipzig. Das könnte dann wiederum Betriebe motivieren, zu den Fachkräften zu kommen und sich anzusiedeln.

Voraussetzung, damit Familien zuziehen, sei eine gute Kinderbetreuung. Die Stadt habe die Kitas in eigener Trägerschaft. Der Vorteil im ländlichen Raum seien zudem die großen Außenanlagen. Es gebe freie Plätze, und sie seien bezahlbar. Für die fachliche Betreuung des Personals sei gerade erst in der Verwaltung eine Stelle geschaffen worden.

Was Braunsbedra aus der Masse heraushebe, sei das Modellprojekt Bildungsstadt. „Wir geben uns Mindeststandards. Eltern, Erzieher und Behörden sind eingebunden. Dies zu erhalten, ist Aufgabe der Stadt. Mit unserem Bautrupp sind wir in der Lage, schnell kleinere Sanierungen und Reparaturen durchzuführen. Wir wollen auch den Sanitär- und Elektrobereich nach diesem Vorbild ausbauen.“

Die Stadtbibliothek wolle er so erhalten, wie sie ist, „vor allem kostenlos“. Letzteres werde auch für die Sportanlagen in jedem Ort gelten, „weil sie Orte der Bildung und Förderung der Kinder sind.“ Sein Ziel sei, einen Kunstrasenplatz in Braunsbedra zu schaffen und für die Kita in Frankleben - einer der beiden Standorte ist stark sanierungsbedürftig, der andere muss vor einer Zusammenlegung umgebaut werden, - Anm. d. Red. - eine Lösung zu finden. Die Vereine müssen unterstützt werden, um sie zu erhalten. Der Stadtpark müsse attraktiv gestaltet werden und erhalten bleiben. Auch dafür stehe er.

„Was wir machen, ist nicht in erster Linie für die Touristen, das ist für die Bürger. Wir wollen Lebensqualität und Naherholungsangebote“, betont der Großkaynaer. An der Marina seien die Flächen zum großen Teil vermarktet. „Das wird ziemlich attraktiv werden und mit dem Schiff eine runde Sache“, verspricht er. „Wir brauchen noch einen Strand in Neumark und einen zweiten überregionalen Strand, um Frankleben zu entlasten.“ Mit Geld aus dem Strukturwandel schaffe man die Verbindung von der Stadt nach Neumark, so sein Plan.

Ein „Riesenthema“ ist für ihn der Ausbau der Radwege. „Die Sanierung ist sehr teuer, das gibt unser Budget im Moment nicht her.“ Aber er wolle das angehen und auch versuchen, neue Verbindungen zu schaffen wie zwischen Roßbach und Reichardtswerben oder über die Landesstraße zur Pfännerhall.