Start mit Punsch im Park Start mit Punsch im Park: Was in der Dieskauer Anlage in diesem Jahr alles geplant ist

Dieskau - Das Netzwerk „Gartenträume - Historische Parks in Sachsen-Anhalt“ feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Eine der Anlagen, die seit Beginn Mitglied im Netzwerk ist, ist der aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammende Park Dieskau in der Gemeinde Kabelsketal.
„All unsere Aktivitäten stehen in diesem Jahr ganz im Zeichen des Jubiläums“, sagt Hans-Joachim Kertscher, Vorsitzender des Fördervereins Park Dieskau. Der Auftakt geht am kommenden Sonntag mit der Traditionsveranstaltung „Punsch im Park“ (ab 15 Uhr) über die Bühne. Am chinesischen Teehäuschen gibt es nicht nur warme Getränke, sondern auch jede Menge Informationen zum Park und dem Förderverein.
Für 2020 hoffe man, Fördermittel vom Land abrufen zu können
Der sagt, dass die Unterstützung der Gemeinde Kabelsketal sehr erfreulich sei. Seit vergangenem Jahr habe diese einen Parkmitarbeiter zur Verfügung gestellt sowie einen über eine Arbeitsfördermaßnahme beschäftigten Helfer. „Die haben 2019 sehr, sehr viel geleistet“, sagt Kertscher. So hätten sie etliche Flächen in einen ansehenswerten Zustand gebracht und hielten die Wege in Ordnung. „Das hat eine deutliche Veränderung des Gesichts unseres Parks gebracht“, betont der Vereinsvorsitzende.
Für 2020 hoffe man, Fördermittel vom Land abrufen zu können, um die Wegeführung rund um den großen Mühlteich in Angriff nehmen zu können. Die Wege sollen so umgestaltet werden, dass sie auch für Familien mit Kinderwagen sowie gehbehinderte Menschen mit Rollator benutzbar werden. Für diese Maßnahme komme finanzielle Unterstützung von der Gemeinde, denn zu den Fördermitteln muss ein Eigenanteil geleistet werden.
Auch im Pleasureground des Parks soll sich 2020 einiges tun
Auch im Pleasureground des Parks soll sich 2020 einiges tun. Dort wurden die Wege vor 15 Jahren angelegt. Sie sind ausgespült und teilweise überwachsen und bedürfen dringend gärtnerischer Maßnahmen. Probleme habe man nach wie vor mit Wildschweinen, die immer wieder an etlichen Stellen den Park regelrecht zerwühlen. „Dem kann man kaum Herr werden. Vielleicht könnte eine Treibjagd helfen“, sagt Kertscher.
Zudem sei die Parkanlage auch durch die Trockenheit der beiden vergangenen Sommer in Mitleidenschaft gezogen worden. „Aber wir haben im Gegensatz zu anderen Gartenanlagen noch Glück, was das Ausmaß betrifft.“Durch die Trockenheit seien einige Bäume abgestorben, die bereits teilweise gefällt worden seien, andere müssten noch beseitigt werden, um die Wegesicherheit zu gewährleisten.
Rat und Hilfe von Fürst Franz
Doch nicht nur die über die Gemeinde zur Verfügung gestellten Arbeiter leisten viel für den von Carl Christoph Hoffmann (1735-1801) angelegte Parkanlage. Es gibt eine Park AG des Dieskauer Schulhorts, und jeden zweiten Dienstag im Monat trifft sich „Des Kanzlers treuer Gärtnertrupp“ vor Ort und ist fünf Stunden lang unermüdlich für die Erhaltung des Dieskauer Gartentraums tätig.
Die äußerst aktive Gruppe von zehn bis 15 Parkfreunden hat sich nach Parkgründer Hoffmann benannt, war der doch einst Kammerdirektor und Kanzler der halleschen Universität. Ab 1778 wandelte Hoffmann das vorwiegend baumlose und sumpfige Gelände in einen Park um. Dabei ließ er sich von den gerade in Mode gekommenen englischen Landschaftsgärten, insbesondere von den Wörlitzer Anlagen inspirieren und holte sich Rat und Hilfe von Fürst Franz. (mz)