Sperrung der "Welle" Sperrung der "Welle": Höhnstedter und Gäste kommen nur auf Umwegen ins Dorf

Höhnstedt - Seit drei Wochen ist die Welle, die Hauptstraße nach Höhnstedt, gesperrt. Sie wird normalerweise vor allem von Autofahrern genutzt, die die aus Richtung Halle kommen. Grund ist die Erneuerung der Brücke über die Salza. Die Arbeiten machten auch eine Sperrung der Straße vom Brückenbauwerk nach Rollsdorf notwendig.
Wie geht es den Höhnstedtern mit Sperrung und Umleitung? Was sagen Anwohner und Gewerbetreibende? „Man merkt es deutlich. Es kommen weniger Kunden. Und die, die herfinden, schimpfen über die Umleitung“, sagt Andreas Ehm, Geschäftsführer der Obstproduktion Höhnstedt. Besonders in der ersten Sperrungswoche sei es extrem gewesen. Deshalb habe man im Ort Hinweisschilder aufgestellt, damit die Leute besser durch das Dorf hindurch zum Hofladen der Obstproduktion finden können.
Auch Andrea Schrader von der gleichnamigen Fleischerei, die viele Kunden aus anderen Orten und aus Halle hat, bestätigt das. „Allerdings ist es nicht so schlimm, wie wir befürchtet hatten im Vorfeld“, meint sie. Aber viele Kunden seien unzufrieden mit dem Umweg durchs gesamte von Einbahnstraßen geprägte Dorf. Etliche würden die Umleitung zu spät sehen. Hinzu komme, dass der Weg über Zappendorf in Müllerdorf eine weitere Umleitung bereit halte. Sie empfiehlt ganz klar den offiziell ausgeschilderten Weg über die B80 bis zum Abzweig Wansleben. „Diese Umleitung dauert nur wenige Minuten“, so Schrader.
Ortsbürgermeister von Höhnstedt kennt die Sorgen der Bürger und Gewerbetreibenden
Michael Scheffler, Ortsbürgermeister von Höhnstedt, kennt die Sorgen der Bürger und Gewerbetreibenden. „Für Obst- und Weinhändler, für die Fleischerei und viele andere Gewerbetreibende bedeutet die Sperrung der Welle Einschränkungen“, weiß er. Einige hätten bereits Hinweisschilder im Dorf angebracht. „Ich werde die Firmen jetzt noch mal einladen und mit ihnen besprechen, wie sie verstärkt die Kunden aufmerksam machen können“, sagt der Ortsbürgermeister.
„Die größte Belastung tragen jedoch die Anwohner“, sagt Scheffler weiter. „Vor allem in den Straßen, durch die die Umleitung geht.“ Den Platz des Friedens und die Wanslebener Straße würde es besonders betreffen, weil die Straßen nicht im besten Zustand sind. Gleichzeitig ist er froh, dass im vergangenen Jahr noch die Schwarzdecke des Breiten Wegs erneuert worden sei, was die Situation deutlich erleichtere. Er appelliert außerdem daran, dass alle Verkehrsteilnehmer sich an die Umleitung und die damit verbundenen Verkehrsregeln halten, ihre Geschwindigkeit anpassen und vorausschauend fahren. Das sei in den engen Dorfstraßen wichtig, vor allem auch mit Rücksicht auf Kinder, andere Fußgänger und Radfahrer.
Besonderes Wochenende in Höhnstedt
Dass das Dorf erreichbar ist und viel für seine Gäste bietet, das will Höhnstedt am Wochenende und am 1. Mai zeigen. Am Samstag findet die Frühlingswanderung des Weinbauvereins statt. 10 Uhr geht sie an der Vino-Info, Hauptstraße 38, los. Die Tour führt über die Weinberge. Am Sonntag verwandelt sich Höhnstedt von 10 bis 15 Uhr in einen Dorf-Flohmarkt.
„Anders als bei anderen Flohmärkten werden bei uns die Stände nicht an einem zentralen Ort stehen. 24 Dorfbewohner öffnen vielmehr ihre Höfe. An der Vino-Info gibt es Faltblätter mit einer Ortskarte, wo die Teilnehmer eingezeichnet sind. Zudem sind ihre Häuser mit grün- weißen Luftballons geschmückt“, erklärt Michael Scheffler. Am 1. Mai ab 11 Uhr starten die Straußenwirtschaften der Winzer in die Saison. Diese bieten ihre edlen Tropfen, kulinarische Genüsse und teils auch Live-Musik an. (mz)
