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"SNT" am Geiseltalsee "SNT" am Geiseltalsee: Lexy und K-Paul und Ostblockschlampen verwandeln Strand zur Partymeile

Von Diana Dünschel 18.08.2017, 08:14
Die Hauptbühne für „SNT“ wird derzeit direkt am Geiseltalsee-Strand in Stöbnitz aufgebaut. Es gibt insgesamt vier davon.
Die Hauptbühne für „SNT“ wird derzeit direkt am Geiseltalsee-Strand in Stöbnitz aufgebaut. Es gibt insgesamt vier davon. Peter Wölk

Mücheln - Wer diese Woche das schöne Sommerwetter zu einem Ausflug ins Geiseltalsee-Strandbad nach Mücheln-Stöbnitz nutzt, muss einige Behinderungen in Kauf nehmen. Denn ein Teil des Strands wird gerade in eine riesige Partymeile verwandelt.

Hier finden Freitag- und Sonnabendnacht wieder die „Sommernachtsträume“ statt, das Festival für alle Fans der elektronischen Musik, das seit einem verlorenen Namensstreit kurz und knapp „SNT“ heißt. Veranstalter ist von Beginn an der Müchelner Stefan Schicht von der Tonelighter Events UG.

SNT am Geiseltalsee: Bühnen direkt am Strand

Sein „SNT“ gibt es dieses Jahr zum zehnten Mal. Und doch ist alles anders. Das Festival kann erstmals so groß wie nie werden. Denn der Veranstaltungsort wurde eben aufgrund der Platzverhältnisse um einige hundert Meter von der Marina Mücheln in die Bucht nach Stöbnitz verlegt. Der Grund: Auf dem Hafenplatz wird ja immer mehr gebaut.

Außerdem haben es die Festivalbesucher vom Strand nicht weit weg zum Campingplatz, um sich vom Feiern zwischendurch auch mal auszuruhen. Eine Möglichkeit, die im Laufe der Jahre immer mehr Besucher nutzten. Campingplatz-Betreiber Thomas Patzer spricht diesmal von mehreren hundert Anmeldungen. Die ersten Gäste reisen Freitagmittag an.

Weitere werden erfahrungsgemäß spontan nach einem Plätzchen für ihr Zelt fragen. Außerdem spricht für Stöbnitz, dass es dort auch ausreichend Parkmöglichkeiten keine fünf Minuten zu Fuß vom Gelände entfernt gibt.

„Ostblockschlampen“ und DJ-Duo „Lexy und K-Paul“ beim SNT am Geiseltalsee

Vier Bühnen werden seit Dienstag von einer 20-köpfigen Mannschaft vor Ort aufgebaut, drei direkt am See-Ufer und eine zwischen Campingplatz und Strandbereich. Die Ausrüstung stammt teils vom veranstaltenden Unternehmen selbst, das auch Zelttechnik verleiht, und ist teils angemietet.

45 Künstler treten hier insgesamt auf, unter anderem Freitag die „Ostblockschlampen“ und Sonnabend das Berliner DJ-Duo „Lexy und K-Paul“. House-, Techno- und Discomusik - es ist für viele Geschmäcker etwas dabei. Eine sicher willkommene Premiere ist ein großes Feuerwerk Sonnabend um Mitternacht. Auch für die Verpflegung der Besucher wird natürlich gesorgt. Diese Aufgabe hat Stefan Schicht erstmals in fremde Hände gegeben. Ein Veranstalter aus Bremen mit Festival-Erfahrung ist nun dafür verantwortlich.

Stefan Schicht hofft auf bis zu 7 000 Besucher an den beiden Tagen. Das wäre ein neuer Rekord. Aber wenn alle 8 900 Leute kommen, die das eigens produzierte Video mit extra komponierter DJ-Hymne angesehen und angehört haben, seit es Ende Juli ins Netz gestellt wurde, wäre er sicher auch nicht böse.

Ein großes Thema bei „SNT“ ist natürlich die Sicherheit. Nicht erst, seit es die Terroranschläge gibt. Immerhin musste das Festival 2012 wegen einer Bombendrohung für mehrere Stunden unterbrochen und die Zelte geräumt werden. Eine Bombe wurde zum Glück damals nicht gefunden, und es wurde auch niemand verletzt. So etwas soll aber auch kein zweites Mal passieren.

SNT: Polizei kontrolliert Gelände am Geiseltalsee

Deshalb wird es laut Stefan Schicht wieder Personen- und Taschenkontrollen geben. Taschen und Rucksäcke, die mit auf das Gelände sollen, dürfen nicht größer als ein A5-Format sein. Gefährliche und spitze Gegenstände sind natürlich tabu. Zudem wird die Polizei an beiden Abenden vor Veranstaltungsbeginn die Partymeile mit Hunden absuchen.

Obwohl Stefan Schicht nicht so gern darüber sprechen mag, so hat er doch schon mit Beschwerden zu kämpfen, obwohl das Festival noch gar nicht begonnen hat. Kritik gab es sowohl von Strandbesuchern, die sich gestört fühlten, als auch von See-Akteuren. „Da müssen wir uns im Nachhinein alle noch einmal zusammensetzen“, hat sich der Müchelner fest vorgenommen. Verstehen kann er den Ärger aber eigentlich nicht, denn sein Festival-Termin stand schon vor Monaten fest, so dass sich jeder hätte danach richten können. (mz)