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SG Spergau gegen HSV Magdeburg SG Spergau gegen HSV Magdeburg: Benjamin Herfurth und Gabor Aboczki reißen Spergauer Team mit

Von Heinz Böttger 12.10.2015, 21:12
Tomas Jablonka (in Schwarz) avancierte beim Heimsieg der SG Spergau gegen Magdeburg zum erfolgreichsten Werfer seines Teams. Er erzielte zehn Treffer. Noch besser war der Magdeburger Michael Jahns (Nummer 22), der 14 Mal traf.
Tomas Jablonka (in Schwarz) avancierte beim Heimsieg der SG Spergau gegen Magdeburg zum erfolgreichsten Werfer seines Teams. Er erzielte zehn Treffer. Noch besser war der Magdeburger Michael Jahns (Nummer 22), der 14 Mal traf. Peter Wölk Lizenz

Spergau - Unmittelbar nach dem Schlusspfiff der Begegnung der Männer der SG Spergau gegen den HSV Magdeburg war für Benjamin Herfurth Eile angesagt. Seine Freundin Sarah wartete bereits, denn per Auto ging es zurück nach München, dem Wohnort der beiden Studenten. Da die Spergauer mit 36:29 (16:16) gewonnen hatten, dürfte die Stimmung auf der Rückfahrt bestens gewesen sein. Herfurth hatte ein erlebnisreiches Wochenende in der alten Heimat verbracht und dabei ein blendendes Comeback beim Spergauer Heimsieg gegeben.

„Die Entscheidung für einen Wiedereinstieg war schon vor einigen Wochen gefallen“, berichtete Herfurth. Und das vergangene Wochenende war dafür fast wie gemacht. Am Freitag, an seinem 27. Geburtstag, war er aus München angereist. Einen Tag später gab es im Familienkreis eine kleine Feier. Und am Sonntag stieg er wieder ins Spergauer Handball-Geschäft ein. Zunächst spielte er 30 Minuten in der Zweiten der SGS gegen Dieskau II (34:34), praktisch zur Einstimmung. Danach rückte er in das Aufgebot der ersten Mannschaft und trug maßgeblich zum Erfolg bei.

Herfurth, dessen Vater Roland die Handball-Abteilung der SG leitet, hatte mit sechs Jahren in Spergau mit dem Sport begonnen und durchgehend für den Verein gespielt. Vor fünf Jahren ging er zum Studium nach München und spielte fortan für den bayerischen Landesligisten TSV Ismaning. Nun, da er im kommenden Januar vor dem Abschluss steht, entschied er sich für ein Engagement bei den Spergauern. „Auch, weil die Personalprobleme doch recht akut waren, wollte ich helfen“, erklärt er. „Wohl wissend, dass ich mit dem Team kaum trainieren und nicht bei jedem Spiel dabei sein kann.“

Gegen den HSV Magdeburg klappte es mit Herfurths Einsatz fast optimal. Die Spergauer waren schlecht in die Partie gestartet, lagen in der ersten Halbzeit fast ständig im Hintertreffen. Die Deckung stand nicht optimal und auch Torhüter Tobias Thiele suchte seine Form. Beim 8:13 in der 20. Minute brachte SGS-Trainer Holger Kemnitz dann Herfurth und erstmalig in dieser Saison auch Gabor Aboczki ins Spiel. Fortan änderte sich das Geschehen auf der Platte.

Aboczki orientierte sich aus dem 5:1-Deckungssystem heraus auf der Spitze um den früheren Bundesliga-Profi Michael Jahns, denn der war Dreh- und Angelpunkt des Magdeburger Spiels, erzielte 14 HSV-Tore. „Völlig auszuschalten war der wurfgewaltige Zwei-Meter-Mann natürlich nicht, aber mit zunehmender Spieldauer gelang es zunehmend besser“, erklärte Trainer Kemnitz. Bis zur Pause schafften die Gastgeber den Gleichstand (16:16).

In der zweiten Halbzeit steigerten sie sich die Kemnitz-Schützlinge durchweg. Herfurth zog auf der halbrechten Position immer wieder in die Lücken, erzielte mit sieben Treffern die zweitbeste Quote seines Teams. Bester Werfer der SGS war einmal mehr der Tscheche Tomas Jablonka mit zehn Toren. Hatte er vor der Halbzeit noch zwei Siebenmeter verworfen, so war er später auch vom Punkt erfolgreich (4). Die Spergauer bauten ihren Vorsprung immer weiter aus, lagen in der 50. Minute mit neun Toren in Front (32:23). „Der Sieg war für die Moral in der Mannschaft sehr wichtig, zumal der Weg zum Klassenerhalt noch recht lang ist“, sagte Kemnitz. (mz)

Spergau: Thiele, Pretzsch; Herfurth 7, Wrobel 5, Fischer 4, Jablonka 10, Gerberding 1, Aboczki 4, Orlovsky 1, Zimmermann Biermann, Böttger 4, Meyer