Seniorenclub Geiseltal Seniorenclub Geiseltal: Sorgen in der Kleiderkammer

Braunsbedra - „Hut ab vor dem, was Sie hier alles auf die Beine gestellt haben“, sagte Saalekreis-Landrat Frank Bannert (CDU) Montag beim Besuch von Kleiderkammer und Möbelbörse des Seniorenclubs Geiseltal in Braunsbedra.
Vereinsvorsitzende Gotelind Mollnau hatte ihm zuvor bei einem Rundgang durch die Holzbaracke in der Geiseltalstraße die einzelnen Abteilungen vom Auspacken der gespendeten Kleidung über das Sortieren bis zur Präsentation in den einzelnen Räumen gezeigt. Sie erläuterte, wie der Alltag des ehrenamtlich arbeitenden Teams funktioniert. Dabei entging Frank Bannert nicht, wie schlecht die momentanen Arbeitsbedingungen sind, nachdem in der Nacht zum 30. Oktober die Hälfte der Baracke durch ein Feuer zerstört wurde und seitdem nicht nur der Platz für den eigentlichen Bedarf viel zu klein ist, sondern weder Wasser noch Heizung funktionieren.
Täglich 20 bis 30 warme Mahlzeiten für Bedürftige
Dazu kommt, dass die Suppenküche, in der täglich 20 bis 30 warme Mahlzeiten für Bedürftige ausgegeben wurden, nicht mehr betrieben werden kann. Und nicht zuletzt haben die Senioren keinen Raum mehr für ihre Veranstaltungen oder die beliebten Sportstunden.
„Hier drinnen ist es ja beinahe kälter als draußen“, meinte der Landrat beim Verabschieden und wickelte sich dabei noch enger in seinen Mantel. Er ging jedoch nicht, ohne seine Hilfe bei der Suche nach einem neuen Domizil anzubieten. Und er war auch nicht mit leeren Händen gekommen, sondern überreichte der völlig überwältigten Vereinschefin einen Scheck über 2.000 Euro.
Schwierige Zukunftsaussichten für den Seniorenclub
Im Gespräch zwischen ihm und Gotelind Mollnau, dem Braunsbedraer Bürgermeister Steffen Schmitz und dem ehemaligen Bürgermeister und aktuellen Stadtrats- und Kreistagsvorsitzenden Frank Gebhardt (beide CDU) war klar geworden, wie schwierig momentan die Zukunftsaussichten für den Seniorenclub sind. Die jetzt genutze Baracke ist angemietet. Ob der Besitzer den abgebrannten Teil überhaupt wieder aufbaut, sei unklar, so Gotelind Mollnau.
Der Verein interessiert sich deshalb für die leerstehenden Räume im benachbarten Atlantis-Center. Doch dessen Verwaltung sitzt in Frankfurt, der Besitzer ist ein britischer Fonds, wie Steffen Schmitz erklärte. Er versuchte bereits, Kontakt zu vermitteln. Doch das gestalte sich schwierig. Ein Schreiben sei abgeschickt worden, informierte er.
Vielleicht gibt es ja neue, gute Nachrichten nach der Weihnachtspause. Denn Kleiderkammer und Möbelbörse von Braunsbedra bleiben ab sofort bis einschließlich 8. Januar geschlossen. (mz)