Jahrestag Schlacht bei Roßbach wird am Sonntag wieder lebendig

Roßbach - Nicht einmal drei Stunden hat sie gedauert, die Schlacht bei Roßbach am 5. November 1757, durch die Friedrich der Große als gewiefter Feldherr in die Geschichte einging. Durch eine ausgeklügelte Taktik führte er seine Preußen gegen die Vereinigung aus österreichischen und französischen Soldaten zum Sieg.
In Roßbach gedenken die Einwohner immer am 5. November des Ereignisses. Jährlich gibt es einen Fackelumzug. Auch einer der Kreisranglistenläufe der Leichtathleten findet immer im November in Roßbach statt. Und zu einem runden Jubiläum gab es bisher einen großen Umzug.
Theaterstück zur Schlacht bei Roßlau: Spionage spielt auch eine Rolle
Darauf, dass auch zum 260. Jahrestag viele Zuschauer kommen, hofft Marion Riemschneider. Ein Theaterstück über die Schlacht hat sie geschrieben. Die verschiedenen Geplänkel im Vorfeld des entscheidenden Kampfes werden dabei beleuchtet. Spionage spielt auch eine Rolle, ebenso der Rückhalt, den Friedrich der Große seitens der Zivilbevölkerung erfahren haben soll. Und alles orientiert sich an historischen Fakten, wie Riemschneider betont.
Im letzten Winter hatte die Roßbacherin mit Recherchen dazu angefangen. Anschließend schrieb sie das 45-minütige Stück. Mehrere Monate nahm das in Anspruch, ein Aufwand, den Marion Riemschneider gern betrieb. „Als Zugezogene habe ich irgendwann angefangen, mich für die besondere Geschichte unseres Ortes zu interessieren.“
Ereignisse von1757 haben Roßbach zu gewissem Ruhm verholfen
Die Ereignisse von damals haben dem Dorf auch zu gewissem Ruhm verholfen. Selbst in der Ortsbezeichnung hatte sich das lange widergespiegelt. „Bis in die 1950er Jahre hinein hieß unser Ort auch Roßbach/Schlacht“, erzählt Ulrich Petschick.
Der alteingesessene Roßbacher war über viele Jahre der Vorsitzende des Heimatvereins, der von jeher die Feierlichkeiten organisiert. Auch bei der Umsetzung des Theaterstücks helfen die aktuell elf Vereinsmitglieder tatkräftig mit, vor allem der derzeitige Vorsitzende Manfred Pippel. „Er hat die Kostüme besorgt“, sagt Marion Riemschneider.
Kostüme von der Königlichen Hofschneiderei Merseburg geliehen
Ein Großteil ist von der Königlichen Hofschneiderei Merseburg geliehen. Andere historische Kleidungsstücke stellte ein Verleih aus Frankleben zur Verfügung. Schwieriger als das Beschaffen von Kostümen und Requisiten war aber ein weiterer wesentlicher Aspekt: „Anfangs war es nicht leicht, Leute zu finden, die mitspielen wollen“, erzählt die Autorin. Jede Menge Text muss schließlich gelernt werden. Außerdem sei es nicht jedermanns Sache, vor Publikum aufzutreten. Aber letztlich erklärten sich doch mehrere bereit, als Laiendarsteller mitzuhelfen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Generalprobe war erfolgreich. In der Sankt Heinrichs-Kirche fand sie statt. Im Gotteshaus wird am Sonntag um 14 Uhr auch das Stück vor hoffentlich vielen Gästen aufgeführt. „Der Eintritt ist frei“, betont Karin Jakubowski vom Kirchspiel Roßbach-Gröst. Die Organisatoren würden sich aber sehr freuen, wenn über Spenden etwas Geld zusammenkommen würde. Das Geld soll dazu beitragen, die Bänke in der Kirche Sankt Margarethe in Lunstädt auszubessern und in der Heinrichs-Kirche das Glockenspiel zu elektrifizieren. (mz)