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Tourismus Regeln für Müchelns Ferienhäuser im Gespräch

Stadt will Satzung erarbeiten.

Von Diana Dünschel 24.01.2022, 15:00
In Mücheln wird diskutiert, Regeln für Ferienhäuser aufzustellen.
In Mücheln wird diskutiert, Regeln für Ferienhäuser aufzustellen. Foto: dpa

Mücheln/MZ - In Mücheln entstehen aufgrund der Nähe zum Geiseltalsee immer mehr Ferienwohnungen, vor allem im Ortsteil Stöbnitz. Deshalb stand zum zweiten Mal im Bauausschuss des Stadtrates die Frage im Raum, ob die Kommune dafür Regeln aufstellen soll. Nach einer erneuten intensiven Diskussion einigten sich Mitglieder und Mitarbeiter des Bauamtes darauf, dass bis zur Sommerpause eine Satzung zu dem Thema erarbeitet und vorgelegt wird.

Bauamtsleiter Steffen Keller und Bauamtsmitarbeiter Silvio Ditfe wiesen nochmals darauf hin, dass eine Nutzung von Wohnungen oder Häusern für Ferienzwecke inmitten von Wohngebieten zu Problemen führen kann. Der wechselnde Personenkreis und möglicherweise ruhestörender Lärm könnten zu Beschwerden führen. Deshalb stehe die Frage im Raum, ob man das dulden wolle, das Thema verschiebe oder Festlegungen treffe.

Noch keine Beschwerden

Dem Müchelner Rathaus sei bisher zwar noch keine Beschwerde bekannt, erklärten Keller und Ditfe auf Nachfrage von Stadtrat Andreas Hannig (FWG/PM/FDP-Fraktion). Das Bauamt legte jedoch eine Karte von Stöbnitz vor, in dem durch den Ort verteilt bisher bekannte Ferienwohnungen markiert waren. Dazu erklärte Ditfe, dass das laut geltendem Recht innerhalb von Wohnbebauung eigentlich nur ausnahmsweise gestattet sei.

Stadtrat Andreas Wehmann (CDU/SPD-Fraktion) fragte, wie andere Kommunen mit dem Thema umgehen. Für Sachsen-Anhalt sei es neu, antwortete Ditfe. In der Nähe gebe es keinen Vorreiter. Im Leipziger Neuseenland könne man die Kommunen anfragen. Sicher sei, dass es Probleme in Städten in Mecklenburg-Vorpommern gebe.

Neues Thema im Land

Stadträtin Annett Beutler (Fraktion Mobiles Geiseltal) wollte erst einmal geklärt wissen, wie hoch die momentane Auslastung der Ferienwohnungen ist. Was den Bereich um die Werkstraße in Stöbnitz betrifft, in dem es eh viel Durchgangsverkehr zu Campingplatz und Strand gibt, sah sie auf Anhieb nicht die genannten Probleme auf die Stadt zukommen. Anderswo wolle sie aber auch nicht in Privatrecht eingreifen. Deshalb sei das Ganze für sie ein zweischneidiges Schwert. „Wir sind ja froh, dass wir in Stöbnitz für unsere alten Häuser neue Besitzer finden.“

Er persönlich sei offen für eine Nutzung als Ferienquartier, sagte Wehmann. Dass dadurch eine extreme Lärmbelastung entstehe, könne er sich nicht vorstellen. „Dennoch sollten wir eine gewisse Steuerung reinbringen und das nicht auf die lange Bank schieben.“ Ihn interessiere auf jeden Fall, wieviel Prozent einer Wohnbebauungsfläche der Gesetzgeber als „ausnahmsweise“ ansehe.