Radsport Radsport: Crème de la Crème in Mücheln
MÜCHELN/MZ. - Gerd Heimbach, der Vorsitzende des Vereins für Hallenradsport (VfH) Mücheln hat gerade richtig viel um die Ohren. Er und seine Vereinsmitglieder haben sich einen Traum erfüllt, müssen dafür aber noch so einiges organisieren und vorbereiten. Der VfH Mücheln ist am Samstag Ausrichter des diesjährigen Weltcup-Finales im Radball. Anke Losack sprach für die MZ mit dem Müchelner Vorsitzenden.
Herr Heimbach, wie ist es Ihrem Verein gelungen, das Weltcup-Finale nach Mücheln zu holen?
Heimbach: Wir haben bereits fünf Mal ein Weltcup-Turnier, also ein Qualifikationsturnier für das Finale, bei uns in Mücheln ausgetragen. In diesem Jahr feiert unser Verein 60-jähriges Jubiläum. Darum war es uns ein Bedürfnis, diesmal nicht nur eine Vorrunde, sondern das Finale auszurichten. Wir haben uns beworben, und es hat geklappt. Dieses Finale wird ein Höhepunkt unserer Vereinsgeschichte. Es wird die Crème de la Crème spielen, besser als bei einer Weltmeisterschaft.
Wie viele Mannschaften bestreiten das Finale?
Heimbach: Zehn Mannschaften. Die acht Besten nach acht gespielten Weltcup-Turnieren, der Asien-Meister und eine Mannschaft des Ausrichters.
Wer wird für den VfH Mücheln an den Start gehen?
Heimbach: Mike Rödger und Herbert Pischl, unsere Zweitliga-Mannschaft. Sie werden allerdings letztmalig als Duo auftreten. Herbert hört auf. Für die 2. Bundesliga müsste er dreimal wöchentlich trainieren, und das schafft er arbeitsbedingt nicht mehr.
Rechnen Sie ihrer Mannschaft gute Chancen aus?
Heimbach: Wenn ich ehrlich bin, eher nicht. Obwohl sie 2008 schon einmal bewiesen hat, dass sie auch für Überraschungen gut ist. In einem Weltcup-Turnier haben die beiden da den zweiten Platz belegt, unter anderem die Mannschaften geschlagen, die auch am Samstag dabei sind.
Aber im Weltcup-Finale standen Rödger / Pischl bisher noch nicht?
Heimbach: Nein, dafür hat es nicht gereicht.
Wer ist am Samstag ihr Favorit auf den Sieg?
Heimbach: Das ind natürlich die frischgebackenen Weltmeister Patrick Schnetzer und Dietmar Schneider aus Österreich. Sie sind ein fantastisches Duo. Der 36-jährige Schneider hat bei zehn WM-Teilnahmen in Folge zehn Medaillen geholt, aber erst dieses Jahr mit Patrick zusammen den Titel. Patrick ist übrigens erst 18 Jahre alt und ein Riesentalent.
Auf welche Mannschaft freuen Sie sich persönlich am meisten?
Heimbach: Auf die Mannschaft aus Japan. Zu einigen japanischen Sportlern und Funktionären haben wir persönlich sehr gute Kontakte. Die beiden Sportler und ihr Betreuer, die diesmal zu uns kommen, kennen wir allerdings noch nicht persönlich. Mein Sohn wird sie am Freitag vom Flughafen abholen.
Es ist also ihre ganze Familie in die Vorbereitungen mit eingebunden?
Heimbach: Ja, die Familie und der ganze Verein. So einen Höhepunkt kann man nur veranstalten, wenn alle mitziehen. Aber wir haben darin schon Erfahrung durch die fünf Weltcup-Turniere oder weitere Internationale Turniere, die jeweils jährlich als Sparkassen-Cup ausgerichtet werden. Mit diesem Höhepunkt haben wir auch die Möglichkeit genutzt, unseren radsportverrückten Mitgliedern, damit meine ich auch die Kunstradfahrer, richtig etwas bieten.
Den Kunstradfahrern etwas bieten?
Heimbach: Ja, es wird am Samstag nicht nur Radball geben. Auch unser Rahmenprogramm kann sich sehen lassen. Dafür konnten wir den sechsfachen Weltmeister im Einer-Kunstradfahren, David Schnabel, gewinnen. Der 27-Jährige ist ein echter Teenie-Schwarm. Unser Kunstrad-Nachwuchs kann es gar nicht erwarten, ihn einmal persönlich zu treffen. Am Samstag ist es soweit.