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Petersberg Petersberg: Wie der Fernsehturm nahe Halle dem DDR-Fernsehen diente

09.06.2016, 06:47
Blick auf den Petersberg
Blick auf den Petersberg Bauer

Petersberg - Wer auf der Autobahn 14 an Halle vorbei gen Norden düst, kann ihn nicht übersehen. Schon von weitem fällt Autofahrern unweigerlich der Petersberg ins Auge. Immerhin 252 Meter hoch. Ob es sich tatsächlich, wie einige Stimmen behaupten, um die höchste Erhebung zwischen Harz und Ural handelt, sei einmal dahingestellt.

Übertragung von Funksignalen

Unverkennbar ist jedoch seine Silhouette - geprägt durch die Stiftskirche, den Bismarckturm und vor allem den Fernsehturm. Genau dieser steht nun im Mittelpunkt einer Ausstellung. „Die technische Entwicklung des Fernsehens der DDR – unter besonderer Berücksichtigung des Fernsehturmes auf dem Petersberg“ heißt die Schau, die im Museum des gleichnamigen Ortes zu sehen ist.

Errichtet wurde der Petersberger Fernsehturm von Herbst 1964 bis Mai 1965 von der Deutschen Post. In erster Linie diente er zur Übertragung von Funksignalen für den Fernsehfunk der DDR. Als Kommunikations- und Funkstandort genutzt wurde der Petersberg jedoch schon einige Jahrzehnte früher - zunächst kriegsbedingt als Funkstation auf dem Bismarckturm und ab 1953 zum Aufbau des DDR-Fernsehens mit einem 65 Meter hohen Stahlgittermast. Die Antennen versorgten die Sendestationen auf dem Brocken und den Inselberg in Thüringen mit Sendesignalen aus Berlin. Irgendwann konnte der Mast die zahlreicher werdenden Antennen nicht mehr tragen und es wurde ein 80 Meter hoher Stahlbetonturm erbaut. Der steht noch heute und dient als überregionaler Kommunikationsturm.

Exponate aus dem Amateurfunkbereich

Neben der Geschichte des Petersberger Wahrzeichens erhalten Besucher der Ausstellung einen Einblick in die Entwicklung der Fernseh- und Rundfunkindustrie der DDR. Eine Rolle spielen dabei unter anderem die Halleschen Rundfunkfirmen Sonata und VEB Funkwerk Halle. Außerdem gibt’s Exponate aus dem Amateurfunkbereich und Dokumente von Amateurfunkern aus Halle und dem Saalekreis zu sehen. Besonders die als Weltkulturerbe anerkannte Morsetelegraphie wird hervorgehoben. (mz/kno)

Museum Petersberg, Alte Hallesche Straße 28 geöffnet: Di-So 10 bis 17 Uhr, bis 19. Juni