Verkehr in Bad Lauchstädt Ortschaftsrat fürchtet Staus und Risiko für Radfahrer
Jürgen Dorn beklagt mangelnde Einbindung bei Umgestaltung der Verkehrsader. Bürgermeister weist Vorwürfe zurück.

Bad Lauchstädt/MZ - Seit gut drei Wochen rollt der Verkehr wieder über die Merseburger Landstraße in Bad Lauchstädt. Doch nicht allen gefällt die Neugestaltung. Kritik kommt nun aus Reihen des Ortschaftsrats, namentlich von Jürgen Dorn. Er kritisiert vor allem zwei Punkte: die Verkehrsführung für Radfahrer sowie die neue Ampelkreuzung an der Einmündung der Straße „Am Bahnhof“. Die soll erst Mitte Januar in Betrieb gehen, da das Leerrohr für die Verkabelung am Ende der Straßensanierung beschädigt wurde und sich daher die Installation verzögerte. Wenn dieses Problem behoben ist, fürchtet Dorn jedoch Rückstaus in Richtung Markt, die etwa die An- und Abreise zu den nahen Arztpraxen erschweren würden.
Der Ortschaftsrat stört sich zudem an den aufgezeichneten Fahrspuren: „Die damit verbundene Slalomfahrt stellt für Radfahrer ein gefährliches Abenteuer dar.“ Auch die Radspuren in Richtung Tankstelle sind aus seiner Sicht auf einer Straße mit Gegenverkehr nicht sicher. Als Alternative sieht er den angedachten Radweg durch die benachbarte „Alte Anlage“. Dorn kritisiert in Richtung Bürgermeister, dass es zur Gestaltung der Straße keine Vorstellungen im Ortschaftsrat oder Bauausschuss gegeben habe.
Kreisel oder Ampel?
Der angesprochene Christian Runkel (CDU) weist diese Kritik zurück. Man habe das Projekt in den Gremien vorgestellt. „Das Problem ist: Es handelt sich um eine Landesstraße. Deswegen haben wir nur wenig Mitsprache bei der Gestaltung.“ Die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) habe die Stadt vor allem bei der Grundsatzentscheidung eingebunden, ob an die Einmündung der Straße „Am Bahnhof“ eine Ampel oder ein Kreisel hin soll. Weil letzterer wohl 2,5 Millionen Euro mehr gekostet und die Sanierung womöglich verzögert hätte, habe man sich für die Ampel ausgesprochen.
Diese sieht Runkel mit Blick auf die Verkehrssicherheit von Kindern und Senioren für die beste Lösung. Zumal die Straße „Am Bahnhof“ nun, anders als bisher, bis zu den Supermärkten in beide Richtungen befahrbar ist. Im Gegensatz zu Dorn erwartet der Bürgermeister durch die neue Linksabbiegerspur aus Richtung Markt sogar weniger Rückstau auf der Merseburger Landstraße als früher.
Weg durch Alte Anlage soll kommen
Mit Blick auf die neuen Radstreifen, sagt Runkel: Diese seien vor allem für Radfahrer gedacht, die an der Straße wohnen oder ins Gewerbegebiet wollen. Ansonsten halte die Stadt aber an der Idee des Radwegs durch die Alte Anlage als Teil des Goethe-Radwegs nach Milzau fest. Die Asphaltierung ist zwar noch nicht im Haushalt eingeplant. In diesem Jahr sollen jedoch die alten Lauben auf der Nordseite abgerissen und so der Hauptweg verbreitert werden.