Neue Tankstelle für Holleben Neue Tankstelle für Holleben: Unternehmen: Kein Widerspruch trotz "Fridays for Future"

Teutschenthal - Während freitags überall auf der Welt Schüler für mehr Klimaschutz demonstrieren und einige von ihnen lieber heute als morgen Autos mit Verbrennungsmotoren verbieten wollen, trotzt ein Bauprojekt in Holleben (Gemeinde Teutschenthal) dem Trend: Der Hamburger Tankstellenbetreiber „Jet“ errichtet in der Ernst-Thälmann-Straße eine neue Tankstelle. Voraussichtlich im Dezember sollen Autofahrer Benzin, Diesel und den Kraftstoffzusatz AdBlue an sechs Säulen zapfen sowie im Tankstellen-Shop einkaufen können.
Ausgerechnet eine neue Tankstelle zu bauen, während die Elektromobilität und alternative Antriebsarten gefördert werden - macht das für Jet überhaupt Sinn? Ja, sagt Unternehmenssprecher Niels Wick. „Natürlich verfolgen wir die Entwicklungen rund um die individuelle Mobilität intensiv und untersuchen, inwieweit alternative Kraftstoffe unser Angebot ergänzen können.“
Integration von Elektro-Ladesäulen und die Forschung zu synthetischen Kraftstoffen
Dazu gehöre etwa die Integration von Elektro-Ladesäulen und die Forschung zu synthetischen Kraftstoffen, also Benzin, das nicht aus Öl gewonnen wird. „Zum jetzigen Zeitpunkt jedoch sind herkömmliche Kraftstoffe nach wie vor die Grundlage für die Mobilität in Deutschland - entsprechend hoch ist die Nachfrage an unseren Tankstellen“, sagt Wick.
Mit dem Aufstellen von ein paar Zapfanlagen sei es nicht getan. Beim Bau solcher Anlagen seien viele Vorschriften einzuhalten, etwa beim Brand-, Arbeits- und Umweltschutz. Bereits der Boden ist kein gewöhnlicher, sondern ein Spezialbau, der genau wie die Tanks schon fertiggestellt ist. „Eine zentrale Maßnahme ist der Einbau einer flüssigkeitsdichten Fahrbahn, die wirksam verhindert, dass im Falle eines Verschüttens Kraftstoffe ins Erdreich gelangen“, sagt Wick. In den Zapfsäulen und Verbindungen zu den unterirdischen jeweils 60.000 Liter fassenden Benzin- und Dieseltanks sind Rückschlagventile eingebaut.
Der Tankwart hat keinen Einfluss auf die Preise
So soll im Falle eines Brandes verhindert werden, dass die ganze Tankstelle Feuer fängt. Außerdem wird über eine Pumpe überschüssiges Gas, das beim Tanken anfällt, abgesaugt. Übrigens: Der Tankwart habe keinen Einfluss auf die Preise. Diese würden in der Jet-Zentrale in Hamburg vorgegeben und auf die Anzeigetafeln übertragen, sagt Wick.
Sein Unternehmen ist laut eigener Aussage das erste in Deutschland, das die aktuellen Kosten pro Liter auf einer großen Anzeige an der Straße gezeigt habe. Die Preise würden sich an denen der Wettbewerber im Umfeld orientieren. (mz)