Mitteldeutscher Marathon Mitteldeutscher Marathon : Ohne die Streckenwirte wäre Großveranstaltung kaum möglich

Rassnitz - Nein, die Abfallentsorgung klappt noch nicht wie erhofft. Gerade die ersten Läufer bleiben nicht am Versorgungsstand stehen, sondern nehmen ihre Getränke mit auf die Strecke. Der Bechermüll fällt dann erst einige Meter weiter an. Sven Eichmann reagiert prompt: Vier Wasserkästen und ein Müllsack, fertig ist der improvisierte Abfallkorb. Eichmann ist Ortswehrleiter in Raßnitz, mit drei Kameraden gibt er an diesem Sonntagmorgen den Mundschenk bei Kilometer 24 des Mitteldeutschen Marathons von Leipzig nach Halle.
Ihren Tisch haben sie in einer Kehre des Elsterdeiches aufgebaut. Die Angebotsvielfalt ist limitiert. Wasser, ein isotonisches Getränk, Bananenhälften und Apfelstücke. Die Organisatoren legen fest, was es an den Verpflegungsstellen gibt, damit das Angebot überall identisch ist, sich die Läufer gleich zurechtfinden. Sie stellen auch Becher, Getränke und Obst. „Wir mussten das in dieser Woche in Halle abholen“, erklärt der Wehrleiter.
„Wir helfen schon, seit der Marathon in den 1990er Jahren losging.“
Um 9 Uhr hätten sie sich am Morgen getroffen, die Tische verladen, das Obst geschnitten. Der erste Läufer kam kurz vor 10.30 Uhr am Ortsausgang Raßnitz vorbei. „Erfahrungsgemäß dauert es etwa bis halbeins bis der letzte Läufer durch ist“, berichtet Eichmann. Referenzwerte hat er genug: „Wir helfen schon, seit der Marathon in den 1990er Jahren losging.“ Nicht immer führte die Strecke direkt am Ort vorbei, jahrelang liefen die Marathonis von Spergau nach Halle. Damals hätten sie halt an der B91 abgesichert.
In diesem Jahr sind 17 Raßnitzer Kameraden im Einsatz. Neben der Verpflegungsstelle kümmern sie sich noch um eine Wasser- und eine Schwammstelle. Und die Raßnitzer sind bei weitem nicht die einzige Wehr, die die Organisatoren unterstützt. Andere Wehren entlang der Strecke tun es ihnen gleich. Kameraden aus dem Raum Merseburg und Geiseltal sind in Halle im Einsatz.
MDM-Organisator André Cierpinski: „Wir sind tierisch froh, dass es die freiwilligen Feuerwehren gibt.“
Organisator André Cierpinski ist deshalb auch voll des Lobes: „Wir sind tierisch froh, dass es die freiwilligen Feuerwehren gibt. Die kennen sich in den Gebieten aus, haben auch die Strukturen.“ Denn es sei nicht leicht die Arbeit der 700 Helfer, die sich um Meldebüro, Streckenabsicherung oder eben die Verpflegungsstellen kümmern, zu koordinieren. Der Kontakt zu den Wehren werde daher das ganze Jahr über gepflegt.
Während Sieger Michael Kutscher nach 2:44 Stunden bereits im Ziel in Halle angekommen ist, schenken die Helfer in Raßnitz weiter Getränke aus. Was passiert eigentlich, wenn es brennt? „Dann lassen wir hier alles stehen. Wir haben unsere Einsatzsachen mit vor Ort“, erklärt Eichmann. Bisher habe es so einen Fall aber erst einmal gegeben. Ende der 1990er seien sie mal zu einem Unfall alarmiert worden. 2018 bleibt aber alles ruhig. So können die Kameraden den Livesport in der spätsommerlichen Auenlandschaft genießen. (mz)