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Mitteldeutscher Marathon Mitteldeutscher Marathon: Erst die Mühe, dann der Sekt

Von Heinz Böttger 23.08.2013, 21:43
Betreuer Torsten Steffan (Mitte) mit sieben Starterinnen der Beunaer Frauenstaffel, die zum vierten Mal beim Mitteldeutschen Marathon dabei ist.
Betreuer Torsten Steffan (Mitte) mit sieben Starterinnen der Beunaer Frauenstaffel, die zum vierten Mal beim Mitteldeutschen Marathon dabei ist. P. Wölk Lizenz

Beuna/MZ - Angelika Loch war beim Fototermin der Frauenstaffel der Laufgruppe des SV Beuna auf der Sportanlage des Ortes etwas in Eile. Denn ihre Zwillinge Mila und Fred warteten daheim auf die Mama. Und deshalb eilte sie per Fahrrad auch nach dem Schnappschuss und einigen Absprachen wieder zu ihren Sprösslingen. 15 Frauen gehören zur Laufgruppe des Vereins. Und seit zwei Jahren, nach der Geburt ihrer Zwillinge, ist auch Loch dabei.

„Mein Nachbar Egon Hoffmann, in Läuferkreisen bestens bekannt, hat mich zur Mitgliedschaft überredet“, berichtet sie. Seit sieben Jahren hat sich Loch dem Laufen verschrieben. „Aber in der Laufgruppe macht es noch mehr Freude“, betont die Ingenieurin für Kunststofftechnik, die wegen der Zwillinge derzeit eine Babypause eingelegt hat.

Mindestens einmal in der Woche dreht Loch ihre Runden und legt dabei immer so rund zehn Kilometer zurück. Nicht ohne Grund: Hat sie den Mitteldeutschen Marathon bislang doch immer als Zuschauerin verfolgt. Bei der 11. Auflage am 1. September geht sie als Läuferin der Beunaer Frauenstaffel nun das erste Mal selbst an den Start. „Und auf diese Herausforderung freue ich mich“, sagt sie. Wie Loch feiern noch zwei weitere Läuferinnen auf der Strecke zwischen Spergau und Halle ihre Premiere.

„In der Gemeinschaft läuft es sich besser.“

Erst seit diesem Jahr ist Henni Kuta Mitglied bei den Beunaer Läufern. „Dabei hatte ich das Vorbild im eigenen Haus“, erzählt sie. Ehemann Martin Kuta ist seit zehn Jahren aktiver Läufer beim SV Beuna. „Seit ich wieder regelmäßig laufe, ist meine Fitness deutlich besser“, freut sich Kuta. Als Außendienstlerin ist das wöchentliche Training ein Bedürfnis. „Und der Spaß im Team ist zusätzliche Motivation“, unterstreicht Kuta.

„Wir nehmen natürlich auch ,Ausländer’ auf“, frotzelt Lauf-Oldie Egon Hoffmann mit Blick auf Bärbel Bendig, die aus Bad Dürrenberg kommt und in diesem Jahr auch erstmalig die Staffel mitläuft. Seit vier Jahren dreht Bendig im Kurpark der Salinestadt ihre Runden. Gisela Meißner brachte der Immobilien-Fachwirtin dann die Beunaer Laufgruppe näher. Und seit dem Herbst des letzten Jahres kommt die Bad Dürrenbergerin einmal in der Woche zum Lauftraining ins Geiseltal. Voller Überzeugung betont sie: „In der Gemeinschaft läuft es sich besser.“ Und mit den anderen neun Kolleginnen geht es am nächsten Sonntag auf die Strecke gen Halle.

Zum vierten Mal hat der SV Beuna eine Frauenstaffel für den Mitteldeutschen Marathon gemeldet. Und als Betreuer ist wieder Torsten Steffan dabei. „Die Frauen brauchen halt einen Antreiber“, scherzt der Computerspezialist. Mit dem Fahrrad begleitet er seine Läuferinnen und kann so gewissermaßen auch als Lastesel, der Sachen und andere Utensilien transportiert, fungieren. Auch als Motivator, der mit aufmunternden Worten seinen Schützlingen beisteht, ist er ab und an gefragt. Und vom Laufen versteht er sowieso einiges. „36 absolvierte Marathonläufe habe ich schon in den Beinen“, berichtet Steffan. Natürlich sei der Spaß an der Sache der stärkste Antrieb für die Beunaer Läuferinnen. Aber unter der Zeit von vier Stunden wollen sie diesmal bleiben. Schließlich legten sie die Strecke im letzten Jahr in 4:01,30 Stunden zurück. Und mit den drei Neuen in der Staffel sollte das vielleicht möglich sein. „Wenn es nicht klappt, wird uns das Gläschen Sekt zusammen mit den Läufern unserer Männerstaffel nach dem Zieleinlauf am halleschen Fahnenmonument aber trotzdem schmecken“, ist sich Steffan sicher.