Volleyball-Piraten Mircea Dudas: Co-Trainer wird Chefcoach des CVM

Halle (Saale) - An Urlaub mit der Familie zu Hause in Bukarest ist nicht zu denken. Mircea Dudas sitzt am Laptop, sein Smartphone ist immer in Reichweite. Der Rumäne ist im Arbeitsmodus - denn er ist der neue Cheftrainer von Chemie Volley Mitteldeutschland. Aber was heißt neu? Für die Volleyball-Piraten ist er ein alter Bekannter, in der letzten Saison war Mircea Dudas Assistent von Ulf Quell.
Eine Woche hatte der 44-Jährige Zeit, sich für eine Weiterbeschäftigung zu entscheiden: „Es war nicht schwer für mich, die Offerte anzunehmen.“ Obwohl der Klub aus finanziellen Gründen die Lizenz für die Bundesliga zurückgegeben hatte und Mitte September eine Klasse tiefer ans Netz geht?
Herausforderung Deutschland
Dudas: „Erstmal reden wir davon, dass ich Chefcoach in Deutschland werden darf. Wir bewegen uns da auf einem höheren Niveau als in Rumänien. Deshalb mache ich einen großen Schritt in meiner Karriere. Ich trete einen Job an, der gleichzeitig eine Herausforderung ist. Der CV Mitteldeutschland ist ein gutes Projekt - und das ist doch letzten Endes das Wichtigste.“
Die Chefetage um Präsident Peter Kurzawa, Manager Rick Wiedersberg und Team-Managerin Sandy Penno machte schnell die naheliegendste zur optimalen Lösung. „Wir wollten keinen radikalen Umbruch. Unser Bestreben war es, jemanden an Bord zu haben, der weiß, wie wir ticken, welche Ziele wir verfolgen und der menschlich passt“, sagt Wiedersberg. „Mircea ist ein gestandener Mann. Er hat darüber hinaus bewiesen, dass wir auf einer Wellenlänge liegen und in die gleiche Richtung blicken. Er versteht unseren Rückschritt in die zweite Liga als Chance, sich neu zu sortieren und anzugreifen.“
Auch Ulf Quell, der seinen Rad-Aktivurlaub durch Deutschland beendet hat, gratuliert Verein und Nachfolger: „Eine gute Wahl. Mircea ist ein verlässlicher und sehr fleißiger Partner. Er weiß, was ihn erwartet.“ Zum Beispiel bei der Zusammenstellung einer neuen Mannschaft, die den Wiederaufstieg bewerkstelligen soll. „Es wird schwieriger, Spieler für den CVM zu begeistern, weil das Zugpferd erste Liga nicht mehr da ist. Die Finanzen müssen auch stimmen“, sagt Quell, der seinen Nachfolger nicht nur unterstützt, weil er noch einen Vertrag bis Ende Juli hat. „Volleyball in Mitteldeutschland liegt mir am Herzen.“
Bleiben Spieler des letzten Teams?
Aus der Welt wird Ulf Quell, der 2009 und 2010 mit Mircea Dudas Trainerlegende Stelian Moculescu bei der rumänischen Nationalmannschaft assistierte, nie sein. Die Wohngemeinschaft Quell/Dudas gibt es noch in diesem Monat. Denn in maximal zehn Tagen kommt Mircea Dudas zurück „nach Hause. Genau so fühle ich mich in Deutschland.“ Schon jetzt aber nimmt er seine Arbeit als Boss auf. „Die nächsten Wochen sind sehr wichtig für Transfers. Ich hoffe, dass ein paar Spieler aus der letzten Saison weiter beim CVM bleiben. Auch sie kennen alles hier.“ (mz)