Merseburg zögert mit Angebot Merseburg zögert mit Angebot: Saalekreis setzt nun auf freiwillige Massentests

Merseburg/Bad Dürrenberg - Der Saalekreis setzt nun auf freiwillige Massentests – zumindest in Bad Dürrenberg. Wie am Dienstagabend bekannt wurde, wird dort in der Borlachschule am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr und am Freitag von 8 bis 11 Uhr ein zeitweiliges Testzentrum eingerichtet. In dem kann sich jeder, der möchte, ohne vorherige Anmeldung mit einem Schnelltest auf eine mögliche Virusinfektion untersuchen lassen.
Bei einem positiven Ergebnis müssten Betroffene dann einen PCR-Test beim Hausarzt oder im Fieberzentrum anschließen, erklärte die Kreisverwaltung. Sie hofft, mit dem Angebot zum einen den Menschen eine kurzzeitige Gewissheit zu ihrem Infektionsstatus zugeben, zum anderen auch einige asymptomatische Fälle zu entdecken.
Kreis nutzt für das Angebot einen Teil der 12.000 Schnelltests
Der Kreis nutzt für das Angebot einen Teil der 12.000 Schnelltests, die das Land aufgrund des extremen hohen Inzidenzwertes der Vorwoche zur Verfügung gestellt hatte. Großteile davon sollen an Lehrer und Erzieher an Schulen und Kitas gehen, Teile aber auch zur freien Verfügung an die Gemeinden. Hinzu kommen die 2.000 Tests, die nun für die Solestadt angedacht sind. Die stellt selbst zehn Mitarbeiter, um das Angebot abzusichern, der Kreis schickt zwei Ärzte und zwei Helfer, die die Tests durchführen.
Bad Dürrenberg ist seit Wochen einer der beiden Coronaschwerpunkte im Kreis – auch wenn die Zahl der aktiven Fälle jüngst auf 111 sank. In Merseburg sind es derzeit sogar 206. Ob es dort Massentests geben wird, ist noch unklar. „Der Landkreis hat zwar angeboten, auch in unserer Stadt Tests durchzuführen, dazu bin ich aber noch in der Abstimmung mit dem Landrat“, sagte Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU).
Arbeitsfähigkeit der Verwaltung aufrecht erhalten
Er wisse nicht, ob es tatsächlich einen Bedarf dafür gebe. „Wir haben allerdings unsere Unterstützung angeboten, wenn eine solche Aktion in Merseburg stattfinden soll. Jeder muss allerdings wissen, dass ein solcher Test nur eine Momentaufnahme ist.“ Außerdem gehe er davon aus, dass Menschen, die Symptome zeigen, einen Arzt aufsuchen.
Merseburg hat bisher vom Kreis 100 Schnelltests erhalten: „Die sind dazu da, die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung aufrecht zu erhalten - in Bereichen, wo es doch mal Kundenkontakt gibt, wie zum Beispiel im Bürgerservice“, erklärte Bühligen. 800 Masken, die die Stadt erhalten hat, will er als Reserve verwenden. Derzeit habe die Stadt ausreichend Masken für ihre Mitarbeiter, betonte der OB.
Bei den Neuinfektionen ein positiver Trend
Ähnlich das Bild in Querfurt: Die Stadt will ihre 200 Schnelltests laut Bürgermeister Andreas Nette (parteilos) für die Verwaltung einsetzen, dafür soll ein Mitarbeiter für die Durchführung des Tests geschult werden. Auch ein Teil der Masken soll in der Verwaltung verbleiben. Die sollen zudem an Feuerwehren gehen.
Im Kreis ist derweil die Zahl der Todesfälle von Infizierten am Dienstag deutlich um elf auf nun mehr 144 gestiegen. Allerdings ist dies großteils Nachmeldungen älterer Todesfälle, teils noch aus dem Dezember, geschuldet. Aktuell verstarben ein 84-Jähriger und eine 92-Jährige.
Unterdessen setzte sich bei den Neuinfektionen ein positiver Trend fort. Der Kreis meldete am Dienstag mit 45, deutlich weniger als vor Wochenfrist. Der Inzidenzwert sank erstmals wieder unter die 300er-Marke auf 276. (mz)