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Merseburg 99 gegen den FCM Merseburg 99 gegen den 1.FC Magdeburg: Unzureichende Sicherheitslage im Stadtstadion

Von Stefan Wittmann 12.10.2016, 19:25
Wer wird künftig dafür sorgen, dass das Stadtstadion immer in Schuss ist? Manch einer hofft auf Hilfe vom Grünflächenamt.
Wer wird künftig dafür sorgen, dass das Stadtstadion immer in Schuss ist? Manch einer hofft auf Hilfe vom Grünflächenamt. Peter Wölk

Merseburg - Am Mittwochabend steckten die Verantwortlichen um Präsident Marcus Skowronek die Köpfe zusammen - Vorstandssitzung beim SV Merseburg 99. Dabei stand auch eine wichtige Frage auf der Agenda: Kann das Viertelfinale im Landespokal am 12. oder 13. November gegen den Drittligisten 1. FC Magdeburg im Stadtstadion stattfinden?

Das Spiel gilt als Risiko-Partie. Es gelten erhöhte Sicherheitsauflagen. Konkret: Die Fanblöcke müssen durch Zäune getrennt sein, es braucht zudem eine Kommandozentrale für die Polizei, separate Eingänge, ausreichend Sicherheitspersonal und zusätzliche Ordner. Zudem muss der Transfer der Gäste-Fans vom Bahnhof zum Stadion überwacht werden.

Erfahrungswerte anderer Vereine sagen: Allein diese Maßnahmen kosten über 12.000 Euro. Eine Herausforderung für den Oberligisten aus Merseburg. Marko Zenau, der Sportlicher Leiter der 99er, kritisiert: „Klar muss Sicherheit gewährleistet werden, aber wenn das immer auf Drittliga-Niveau passieren muss, sollte man den Landespokal komplett überdenken.“

Keine Hilfe von der Stadt

Aktuell kann der Oberligist die Sicherheitsvorgaben nicht erfüllen. Das größte Problem stellen die fehlenden Zäune dar, allein die kosten etwa 10.000 Euro. Doch das Risiko, dass Randalierer freien Zugang zu den anderen Fan-Blöcken haben, ist zu groß.

„Wir kennen diese Probleme“, sagt Zenau, „wir wollten das mit der Stadt angehen. Aber von deren Seite fehlt wohl das Interesse an einer Lösung.“ Ein Vorwurf, den die finanziell klamme Stadt nicht auf sich sitzen lassen. „Wir stehen im Austausch mit dem Verein“, sagt Sportamtsleiter Thomas Nemson. Eine finanzielle Unterstützung wird es aber nicht geben. Die Stadt verfüge über einen langfristig geplanten Haushalt, so Nemson. „Nur weil ein Verein ein ambitioniertes Spiel hat, können wir nicht kurzfristig Mehrkosten dem Hut zaubern.“

Umzug ist keine Alternative

Die Sicherheitsfrage ist zentral für die 99er. Marko Zenau ärgert sich aber, „dass ein aktuelles Problem auf unserem Rücken ausgetragen wird“. Damit spielt er auf die Rivalität zwischen den Anhängern des FCM und des Halleschen FC an, die ihren Tiefpunkt im Tod des Magdeburg-Fans Hannes S. hat.

Die Ankunft vieler FCM-Anhänger im halleschen Raum bereitet sowohl dem Verein als auch der Polizei und der Stadt Sorge. Es wird befürchtet, dass die Fan-Lager gewaltsam aneinandergeraten. „Niemand will eine weitere Katastrophe“, so Zenau.

Nach der Vorstandssitzung am Mittwochabend steht in der nächsten Woche ein Termin mit beiden Vereinen, der Polizei und der Stadt an. Ein Umzug in eine andere Spielstätte ist für die 99er keine Alternative: „So ein Highlight wollen wir nicht etliche Kilometer entfernt austragen“, betont Zenau. (mz)