Mehr Wildunfälle im Saalekreis Mehr Wildunfälle im Saalekreis: Verliebte Rehe sorgen für Gefahr

Merseburg - Vorsicht vor verliebten Rehen! Mit dieser Warnung bittet der Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Autofahrer um mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Hintergrund ist die hohe Zahl an Wildunfällen und die steigende Gefahr. Denn in den nächsten Wochen ist besondere Vorsicht geboten, da verliebtes Rehwild unterwegs ist und noch sorgloser als sonst die Straßen quert.
„Es kann jeden Autofahrer treffen, unabhängig von der Erfahrung und dem Fahrkönnen“, teilte die Schutzgemeinschaft mit. „Vermeiden lässt sich, wenn überhaupt, ein Wildunfall nur durch erhöhte Aufmerksamkeit und geringere Geschwindigkeiten.“ Besonders gefährlich für die Autofahrer sind abwechslungsreiche Landschaften mit Wiesen, Feldern und Wald, aber auch geschlossene Wälder. Warnschilder für Wildwechsel sollte man ernst nehmen und sein Tempo reduzieren, heißt es in der Mitteilung.
Mehr als drei Dutzend Wildunfälle in Sachsen-Anhalt täglich
Im ganzen Land ereignen sich laut Schutzgemeinschaft mehr als drei Dutzend Wildunfälle täglich. Den größten Anteil mache das Rehwild mit 66 Prozent aus. Im Saalekreis waren die Wildunfälle zuletzt leicht angestiegen. Wie das Polizeirevier in Merseburg mitteilte, waren Kollisionen mit Wildtieren im Jahr 2017 die zweithäufigste Unfallursache. 973 Mal krachte es mit Wildschwein, Reh & Co.
Ist Wild auf der Fahrbahn, hilft nur noch abblenden und hupen, meint die Schutzgemeinschaft. Lässt sich ein Zusammenprall nicht vermeiden, heißt es Vollbremsung und Lenkrad festhalten. Auf keinen Fall sollte man ausweichen. Denn die meisten tödlichen Unfälle passierten bei diesen Ausweichmanövern. Kommt es zu einem Unfall, muss sofort die Polizei informiert werden. Weder verletztes noch totes Wild sollte angefasst werden, hieß es.
Wurde bei einer Kollision mit Reh, Fuchs, Wildschwein oder Hase - sogenanntem Haarwild - das Fahrzeug beschädigt, wird die Reparatur in der Regel von der Teilkasko bezahlt, betonte die Schutzgemeinschaft. Anders sieht es bei Schäden durch Kleintiere und Federwild aus, wobei manche Versicherungen ihre Klauseln erweitert hätten. Fein raus sind Autobesitzer mit einer Vollkasko. Eine Wildunfallbescheinigung sowie Beweisfotos helfen bei der Regulierung. (mz)
