Mehr Protest gegen rechtes Treffen Mehr Protest gegen rechtes Treffen: 130 Menschen demonstrieren in Schnellroda

Schnellroda - „Gebt uns den Kubitschek. Wir geben ihn zurück – Stück für Stück“, hallte es am Samstag über die Kreuzung vor der Gaststätte „Zum Schäfchen“ in Schnellroda. In dem Lokal hatten sich junge Teilnehmer – großteils Männer – zur 20. Winterakademie des Instituts für Staatspolitik (IfS) getroffen. Die Veranstaltungen im Ort des Sitzes des IfS und des mit diesem eng verbandelten Antaios-Verlag von Götz Kubitschek gelten als wichtige Vernetzungstreffen der rechten Szene und dienen der ideologischen Festigung.
Protest gegen rechtes Treffen in Schnellroda: 130 Menschen demonstrierten
Dem Aufruf des Kollektiv „IfS dichtmachen“ zum Gegenprotest folgten mit 120 bis 130 Leuten deutlich mehr als in den vergangenen Jahren. Organisator Wanja Seifert zeigte sich entsprechend erfreut: „Wir sind sehr zufrieden.“ Der Protest bringt aus seiner Sicht auf jeden Fall etwas. „Wir können jedes Mal dafür sorgen, dass die Rechten nicht, wie von ihnen gewollt, das ganze Dorf für sich haben.“
Und die Anwesenheit der Demonstranten sorge für mediale Aufmerksamkeit. „Das hilft bei der Aufklärung.“ Der Protestzug reichte von autonom mit Regenjacke und Sonnenbrille gekleideten jungen Erwachsen an der Spitze bis hin zu Familien am Ende.
Besucher des rechten Treffens beobachteten Proteste vom Eingang der Gaststätte
Dort hatte sich auch die Grünen-Kreischefin Lisa Stöffgen eingereiht. „Herr Kubitschek ist ja ein äußerst intelligenter Mann, der weiß, wie er sich ausdrücken muss, damit seine Ideologien nicht menschenverachtend wirken. Meiner Ansicht nach sind sie es aber“, begründete sie ihre Teilnahme.
Die Besucher der Winterakademie, unter ihnen – nach Einschätzung von Beobachtern – weniger Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung als zuletzt, verfolgten die Proteste vom Eingang der Gaststätte aus. Bis auf den Austausch verbaler Freundlichkeiten blieb es ruhig. (mz)