Laga 2022: Landesgartenschau Laga 2022: Der Gartenschauexperte von Bad Dürrenberg

Bad Dürrenberg - Von der Bank vor dem neuen Rathaus in Bad Dürrenberg hat Frank Schröder das zukünftige Gelände der Landesgartenschau schon im Blick. Von dort aus sieht er den Eingangsbereich und einen Teil des Gradierwerks, hinter dem sich der Kurpark anschließt. „Bad Dürrenberg ist sehr besonders, hat Deutschlands längstes Gradierwerk“, sagt Schröder. „Das in Kombination mit dem Park und der Saale ist unbezahlbar.“ Es ist ein Alleinstellungsmerkmal, das kaum eine andere Stadt in dieser Form jemals im Rahmen einer Schau so wird bieten können.

Frank Schröder wurde jüngst zum Geschäftsführer der Gesellschaft zur Landesgartenschau gemacht und wird von Anfang bis Ende in dieser Gesellschaft arbeiten. Gerade am Anfang wird er der einzige Mitarbeiter der Gesellschaft sein. Denn noch befindet sich die Gesellschaft in der Gründungsphase, wie Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) den aktuellen Stand jüngst im Ausschuss darstellte.

Einen entsprechenden Notartermin zur Gründung habe es schon gegeben, abgeschlossen gilt diese aber erst, wenn die Gesellschaft in das Handelsregister eingetragen ist. „Den Sitz wird die GmbH im Bürger- und Vereinshaus haben“, so Schulze.

An der Spitze steht nun Frank Schröder. Der 47-Jährige wohnt in Wernigerode und hat schon einige Erfahrungen mit Schauen gesammelt, zuletzt bei der Laga in Burg (Jerichower Land). Seit 18 Jahren tourt er von Projekt zu Projekt und begleitet Schauen über mehrere Jahre hinweg, allein drei in Sachsen-Anhalt. Erste Erfahrungen hat er mit der Schau in seiner Heimatstadt Wernigerode gesammelt. „Dabei ist jede Schau anders, jede Stadt anders“, sagt Schröder. Er glaubt nicht, dass es da an Kreativität und neuen Ideen mangelt. Denn auch das Team, mit dem er zukünftig zusammenarbeiten wird, ist ein anderes als in Burg.

Seine Mitarbeiter fehlen ihm jedoch noch. „Das ist eine meiner Aufgaben, Stellen auszuschreiben“, sagt Schröder. Denn bereits im kommenden Jahr sollen weitere Angestellte hinzukommen. Eine Laga-Gesellschaft, so Schröder, beschäftigt sich mit der gesamten Durchführung der Schau. Dazu gehöre die Organisation von Veranstaltungen auf dem Gelände, die Vermarktung, das „grüne Klassenzimmer“ für Schüler, für die Koordinierung von Gärtnereien und Floristen während der Laga, für das Gewerbe.

„Wir sind für die 170 Tage verantwortlich“, sagt Schröder. Eine seiner ersten Aufgaben wird sein, eine Internetseite für die Laga 2022 auf den Weg zu bringen. Nicht in den Aufgabenbereich fallen all jene Baumaßnahmen, die zwar gemacht werden, weil die Solestadt Ausrichter der Laga ist, die aber nicht zum eigentlichen Schaugelände gehören. Dazu zählt die Sanierung von Straßen und Plätzen.

Schröder hat einen Blick von außen auf Bad Dürrenberg. „Aber mit so einer Schau steigt man tief in die Städte und was sie ausmacht ein.“ Daher wolle er vor allem auch die Menschen vor Ort einbeziehen. „Der Besuch soll später vielfältig sein.“ Daher sollen auch die Mitwirkenden ihre vielfältigen Ideen einbringen. Er denke an die Kitas, Schulen, an Verein und auch den bereits sehr aktiven Laga-Förderverein. Ziel müsse sein, alle mitzunehmen.

Doch er kennt auch die kritischen Stimmen, die glauben, dass eine Schau ein Minusgeschäft ist, das es nix bringe. „Allein, dass die Stadt bekannt wird“ sei ein immenser Vorteil. Gleichwohl könne man nicht immer auf den ersten Blick sehen, wie viel Geld die Schau bringe. Doch er habe die Erfahrung gemacht, dass sich der „Wohlfühlfaktor“ steigere, weil die Menschen sehen, dass etwas in ihrer Stadt passiere. Und das reiche weit über die eigentliche Schau hinaus.

„Das werden in den nächsten Jahren kompakte Baupläne, vielleicht auch zwei schmerzhafte Jahre, aber dann ist auch wieder Ruhe für eine Zeit.“ Ein Laga, so seine Prognose, hat eine langfristige Wirkung. (mz)