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Viel Geld für Investitionen durch Strukturwandel Könnte der Star Park II in der Gemeinde Kabelsketal entstehen?

Gemeinde wartet auf mehr Informationen.

Von Phillip Kampert 29.07.2021, 13:30
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Star Park II also in der Gemeinde Kabelsketal entstehen.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Star Park II also in der Gemeinde Kabelsketal entstehen. (Foto: Maximilian Metz)

Kabelsketal/MZ - Im Zuge des Strukturwandels könnten in den nächsten anderthalb Jahrzehnten mehrere hundert Millionen Euro in die Region Halle/Saalekreis fließen. Viel Geld für Investitionen. Ein geplantes Leuchtturmprojekt ist dabei das Gewerbegebiet Star Park II. In den Entwicklungsgesellschaften der Stadt Halle und des Saalekreises läuft die Vorbereitung schon auf Hochtouren, derzeit wird unter anderem nach einem passenden Standort zwischen Reideburg und Gröbers gesucht.

Star Park II in der Gemeinde Kabelsketal?

Aller Wahrscheinlichkeit nach wird der Star Park II also in der Gemeinde Kabelsketal entstehen. Dort gab es allerdings zuletzt Unmut über die Informationspolitik der Entwicklungsgesellschaften - einige Gemeinderäte erfuhren erst aus der Zeitung von den Plänen, fühlten sich übergangen.

„Die Gemeinde Kabelsketal hat die bestimmende Rolle in diesem Prozess und wurde schon mehrfach in das Verfahren eingebunden“, heißt es dagegen gleichlautend von den Planungsgesellschaften Halles und des Saalekreises. Diese Einbindung beinhaltete unter anderem ein Informations-Referat im Gemeinderat, das bei vielen Teilnehmern aber das Gefühl hinterließ, man würde nur im Nachhinein informiert.

Sorgen, dass über den Kopf Kabelsketals hinweg entschieden würde

Ein Problem bei der Informationspolitik ist, dass die Entwicklungsgesellschaften zwar schon bei der Arbeit sind, aber der Stand des Projektes noch nicht so weit ist, dass man konkrete Vorschläge abstimmen müsste. „Ich rechne mit mehr Klarheit und mehr Fakten zum letzten Quartal des Jahres“, sagt Steffen Kunnig (parteilos), Bürgermeister Kabelsketals.

Bis dahin stünden weitere Gespräche mit den Entwicklern an. Sorge, dass sozusagen über den Kopf Kabelsketals hinweg entschieden würde, hat Kunnig nicht: „Eine Beteiligung der Öffentlichkeit ist gemäß Baugesetzbuch für jedes Bauleitplanverfahren vorgeschrieben. Hierzu gibt es fest vorgeschriebene Regularien.“

Einbindung der Öffentlichkeit durch Einwohnerversammlung

Auch der Gemeinderatsvorsitzende Rainer Niephagen (FDP) betrachtet den Ablauf der Planung entspannt: „Wir müssen abwarten und offen sein.“ Es sei noch zu früh für Abstimmungen und Entscheidungen. Gleichwohl nimmt er die Sorgen der Anwohnerinnen und Anwohner ernst: „Es gibt eine Skepsis gegenüber dem zu erwartenden Verkehr und unserer Infrastruktur.“ Aber diese Vorbehalte scheinen den Optimismus des freien Demokraten im Hinblick auf das wirtschaftliche Großprojekt nicht zu trüben, auch wenn er gerne nähere Informationen dazu hätte, welche Betriebe für das Gewerbegebiet vorgesehen sind.

Wenn die Bedingungen des Projektes klarer seien, stellt er sich eine angemessene Einbindung der Öffentlichkeit vor. „Wenn es wirklich einen Großteil der Gemeinde betrifft, dann muss man eine Einwohnerversammlung in Betracht ziehen.“ Eine so zukunftsweisende Entscheidung für die Gemeinde könne man nicht allein dem Gemeinderat überlassen.