Kirche in Almsdorf Kirche in Almsdorf: Erster Gottesdienst seit 1959
Almsdorf - Egon Kutz liegt seine 1307 erstmals urkundlich erwähnte Almsdorfer Kirche mit ihren zwei Türmen sein Leben lang am Herzen. Hier wurde er konfirmiert. Hier hat seine Schwester geheiratet. Doch seit 1959 gab es keinen Gottesdienst mehr. Die Kirche verfiel und ist inzwischen eine Ruine, deren marodes Dach mit dem Tonnengewölbe Anfang der 90er Jahre abgetragen werden musste.
Aber immerhin ist es eine Ruine, um die sich engagierte Almsdorfer immer gekümmert haben. Erst der heute 80-jährige Egon Kutz, später der Almsdorfer Martin Walther. Beide planen seit geraumer Zeit die Gründung eines Fördervereins. Die Satzung steht, die ersten potenziellen Mitglieder stehen bereit.
Und mitten in diese Vorbereitungen hinein findet diesen Sonntag, 20. August, 14 Uhr, nun zum Almsdorfer Jahrmarkt der erste Schön-Wetter-Gottesdienst unter freiem Himmel seit 1959 statt, zu dem der Gemeindekirchenrat des Kirchspiels Roßbach-Gröst einlädt.
Führungen in den 710 Jahre alten Kirche
Dafür ist in der Ruine einiges passiert. Die Schuttberge wurden abgetragen. Dafür kam Schotter hinein. Der Altar wurde wieder hergerichtet. Ein neues Holzkreuz ist aufgestellt. Alles wurde über die Kirchengemeinde finanziert. Nun fehlen zwar noch Stühle und Bänke. Aber auch dieses Problem soll bis zum Sonntag gelöst sein.
Und wer nach dem Gottesdienst mehr über die 710-jährige Kirche erfahren möchte, dem bietet Martin Walther eine Führung an. Zudem kann man etwas zur Geschichte des Gotteshauses in einer Ausstellung mit Fotos und Texten nachlesen.
Der diesjährige Almsdorfer Jahrmarkt beginnt aber schon am Freitag um 19 Uhr mit Fackelumzug, Birkenverbrennen und Disko. Am Sonnabend gibt es ein Traktortreffen mit Ausfahrt (13 Uhr). Der Gartenverein stellt sich mit eigenen Produkten vor und hat eine Tombola vorbereitet. Auch eine Kleintierschau kann besucht werden.
Die Sportfrauen des SV Gröst sorgen für Kaffee und Kuchen. Abends gibt es Tanz, und eine Cocktailbar öffnet. Sonntag muss man zum Hähnewettkrähen ab 8 Uhr schon zeitig aus den Federn. 10 Uhr startet ein Skatturnier. 15 Uhr geben die „Flachlandfinken“ ein Blasmusik-Konzert. Außerdem tritt für alle Kinder ein Clown auf, und der Förderverein der Kirche St. Kilian sorgt gemeinsam mit den Sportfrauen und der Pfingstgesellschaft für Verpflegung. An allen drei Tagen sind Schausteller und eine Hüpfburg vor Ort.
Egon Kutz freut sich natürlich am meisten auf den Gottesdienst. Und er hat noch einen großen Wunsch: „Einmal noch möchte ich die Glocke wieder schlagen hören.“ Es wäre vielleicht das erste große Projekt für den neuen Förderverein? (mz)