Keine Neubauten rund um Flughafen?: Keine Neubauten rund um Flughafen Halle Leipzig? Schkopaus Bürgermeister bleibt gelassen

Schkopau - Die Diskussionen um den geplanten Siedlungsstopp rund um den Flughafen Leipzig/Halle sieht der Bürgermeister der ebenfalls davon betroffenen Gemeinde Schkopau, Andrej Haufe (CDU), gelassen. „Das Gemeindegebiet ist von diesen Plänen zwar betroffen, aber es ändert sich für uns erst einmal wenig“, sagt Haufe auf MZ-Anfrage am Dienstag. Der Grund: Die Neuregelung gilt nicht für Bereiche, für die bereits vor geraumer Zeit ein alter Bebauungsplan aufgestellt wurde.

Neue Wohnparks, wie sie derzeit zum Beispiel im Schkopauer Ortsteil Raßnitz entstehen, seien von einer möglichen Ausweitung sogenannter Siedlungsbeschränkungsgebiete durch die Planungsverbände Halle und Westsachen nicht betroffen. „Dort kann nach wie vor gebaut werden“, betonte Haufe. Selbiges gelte unter anderem auch für einen Bebauungsplan für den Ortsteil Lochau, der ebenfalls nur künftig von einem Siedlungsstopp betroffen wäre.

Die Änderungen in den Planungen dienten eben dem vorsorgenden Lärmschutz. Ob aktive Maßnahmen wie etwa Schallschutzfenster nötig sind, müsse noch entschieden werden. „Das wird eine interessante Frage, da die Antragsfrist für Schallschutzmaßnahmen ja eigentlich bereits 2012 abgelaufen ist“, sagte Schkopaus Bürgermeister. Nötig dürften sie in einigen Fällen werden, denn das Gutachten der Planer geht von mehr Fluglärm aus.

Leipzig/Halle ist mit dem Drehkreuz des Logistikers DHL bereits der zweitgrößte deutsche Frachtairport. Jede Nacht starten und landen 60 DHL-Flieger. Die Bürgerinitiative (BI) „Gegen Flug- und Bodenlärm“ warnt vor einer „dramatischen Zunahme“ des Nachtfluglärms.

Das scheint Kaufinteressenten von Grundstücken in Schkopau jedoch wenig zu kümmern: „Die Nachfrage ist nach wie vor hoch“, sagt Haufe. „Leipziger zieht es zu uns aufgrund der günstigeren Preise, andere kommen, weil sie rund um den Flughafen auch Arbeit gefunden haben.“ (mz/ram)