Kegeln Kegeln: Umstellung auf neues System bei Schafstädt

Schafstädt/Merseburg/MZ - Es sind ja noch ein paar Wochen bis zum Saisonstart. Wenn die Bundesliga-Keglerinnen vom SV Germania Schafstädt am 15. September zum ersten Saisonspiel auf die Bahn gehen, wird sich zeigen, wie gut sie sich schon an das neue Spielsystem gewöhnt haben. Denn ab dem kommenden Spieljahr starten die Schafstädterinnen in der zweiten Bundesliga in einer 120- statt 100-Wurf-Liga.
„Der neue Modus wird eine Umstellung für uns. Aber wir sind zuversichtlich, denn im Training und bei Einzelmeisterschaften haben wir 120 Wurf schon des Öfteren gespielt“, sagt Schafstädts Spielerin Silvia Cepa. In den vergangenen Jahren haben die Schafstädterinnen in der zweiten Bundesliga 100 Wurf gespielt. Das bedeutete, jede Spielerin absolvierte pro Bahn 50 Wurf, 25 in die Vollen und 25 Wurf Abräumen. Die Spielergebnisse von allen Spielerinnen einer Mannschaft wurden zusammengezählt und dem Gegner gegenübergestellt. Das Team, das mehr Holz erzielt hatte, gewann.
Umstellung auch für die Zuschauer
„Ab jetzt geht es Frau gegen Frau auf vier Bahnen“, sagt Cepa. 30 Wurf werden je Bahn gespielt, davon 15 in die Vollen und 15 Abräumen. Nach jedem Durchgang werden Satzpunkte vergeben. Nach vier Durchgängen, also 120 Wurf, bekommt die Spielerin mit mehr Satzpunkten gegenüber der Kontrahentin einen Mannschaftspunkt. Diese werden am Ende zusammengezählt. Für das bessere Mannschaftsergebnis gibt es zusätzlich noch zwei Mannschaftspunkte, so dass insgesamt acht Mannschaftspunkte ausgespielt werden. „Es zwingt uns zu mehr Konzentration im Spiel“, sagt Silvia Cepa. Auch für die Zuschauer werde das Zählsystem eine Umstellung werden. Es sei aber auch spannender.
Herren: 1. Germania Schafstädt, Bester: Bornmann 2. Germania Salzmünde Beste: Vogelgesang, Angermann 3. KV Empor Merseburg Bester: Föhl 4. SKC Buna Schkopau Bester: Drigalla 5. Gatterstädter SV Bester: Rolf
Frauen: 1. Germania Schafstädt,Beste: Baudis 2. SKC Buna Schkopau Beste: Barthel 3. Germania Salzmünde Beste: Schröder 4. KSV 96 Merseburg Beste: Burkhardt 5. KV Lieskau Beste: Auert
Die 100 Wurf bei den Frauen und 200 Wurf bei den Herren sollen in den Bundesligen in den nächsten Jahren abgeschafft werden, da 120 Wurf dem internationalen Reglement entspricht. Bei den Herren gibt es lediglich noch zwei Staffeln 200 Wurf, eine in der ersten und eine in der zweiten Bundesliga. Bei den Frauen ist es nur noch eine Staffel: Die Bundesliga 100 Wurf. Wäre das nicht auch eine Option für die Schafstädterinnen gewesen, um weiter 100 Wurf zu spielen? „Das wäre es“, sagt Cepa, „allerdings wären die Fahrtstrecken dann deutlich weiter gewesen. Das hätte uns mehr Zeit und mehr Geld gekostet.“ Und mit 120 Wurf werden sich die Schafstädterinnen sicherlich schnell anfreunden.
Doppelerfolg beim Landratspokal
Wie gut es mit 120 Wurf schon klappt, stellten die Frauen von Germania am Sonntag beim Kegelturnier um den Pokal des Landrates im Kegelparadies Merseburg schon unter Beweis. Mit 1 979 Kegeln siegten die Schafstädterinnen vor dem Titelverteidiger vom SKC Buna Schkopau, der auf 1 864 Kegel kam. Beste Spielerin von Germania war Manja Baudis. Sie erreichte mit 514 Kegeln fünf mehr als die beste Schkopauerin Stefanie Barthel.
Das Männerturnier gewann ebenfalls die Mannschaft vom SV Germania Schafstädt. „Da ging es aber bis zur letzten Kugel spannend zu“, erzählt Marina Kriese vom Kreiskegelverband Saalekreis. Die anderen Germanen, die vom TSV Salzmünde, lieferten sich mit den Schafstädtern einen heißen Kampf um Platz eins. Mit 2 083 Kegeln hatte Schafstädt am Ende die Nase vorn, auch weil Spieler Thomas Bornmann mit 590 Kegeln ein Super-Einzelergebnis auf die Bahn brachte.
Gatterstädt spendet für Salzmünde
Vor der Siegerehrung, wo die Salzmünder als Zweitplatzierte ausgezeichnet wurden, gab es für das Team aus dem nördlichen Saalekreis noch eine Überraschung. Die Mannschaft vom Gatterstädter SV hatte Geld gesammelt und übergab eine Spende zum Wiederaufbau der Salzmünder Kegelsportanlage. Der Verein, der annähernd 300 Mitglieder in unterschiedlichen Sektionen hat, wurde im Mai/Juni schwer vom Hochwasser getroffen. „Die Kegelbahn, die Sozialräume und die Sanitäranlagen standen bis fast unter die Decke im Wasser. Sämtliche Einrichtungsgegenstände sind damit unbrauchbar geworden. An ein Training oder Wettkämpfe ist momentan nicht zu denken“, heißt es auf der Internetseite des TSV Germania Salzmünde. Der Verein benötigt immer noch Unterstützung und hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Spendenkonto: Kontonummer 377 00 6081, Bankleitzahl 800 537 62 bei der Saalesparkasse, Verwendungszweck Fluthilfe
