Kegeln Kegeln: SV Geiseltal Mücheln schlägt Berliner

Mücheln/MZ - Die letzten drei Würfe musste Michael Ribbeck auf Bahn fünf noch absolvieren. Und nach jedem Wurf ging sein Blick zu Mannschaftskapitän Andreas Kühn auf Bahn eins. Kühn war bereits fertig, hatte 200 Wurf auf die Bahn gebracht, ein Ergebnis von 1 032 Kegeln erspielt. Der Sieg der Kegler des SV Geiseltal Mücheln gegen den SKC Kleeblatt Berlin in der 1. Bundesliga Classic 200 Wurf stand bereits fest. Warum Ribbeck dann noch so hektisch war? „Meine persönliche Bestleistung hatte ich zwar schon übertroffen. Aber weil ich heute so gut drauf war, wollte ich Andreas noch überholen“, erklärte der 27-Jährige nach der Partie und lachte. Ribbeck schaffte es. Zwar hatte er beim 6 026:5 854-Erfolg der Müchelner wie Kühn 1 032 Kegel erspielt, „aber ich habe 13 Mal mehr geräumt als Andreas“, so Ribbeck.
Seine persönliche Bestleistung hatte Michael Ribbeck am Sonnabend um ganze 30 Kegel verbessert. Woher kommt der Leistungsschub? „Es läuft in den letzten Monaten gut bei mir“, erzählt er, „am 29. Juni habe ich geheiratet und seit drei Wochen bauen wir unser gekauftes Haus um.“ Der Umzug von Leipzig, wo der Müchelner seit ein paar Jahren arbeitsbedingt wohnte, nach Krostitz ins eigene Haus erfolgte am Sonntag. Die ganze Müchelner Mannschaft packte mit an.
Nach zwei Spieltagen in der 1. Bundesliga Classic 200 Wurf führt der SV Geiseltal Mücheln mit zwei Siegen die Tabelle an. Gegen Kleeblatt Berlin wurden folgende Resultate erreicht:
Mücheln: Fritsche (1 056), Erdmann (976), Schmidt (459)/Fechner (513), Hey (960), Ribbeck (1 032), Kühn (1 032)
Berlin: Drache (1 016), Kupsch (965), Brosch (954), Tränkler (989), Seidel (970), Lischke (960)
Eine herausragende Gemeinschaftsarbeit war auch die Kegelpartie am Sonnabend gegen Berlin. Der Müchelner Andreas Fritsche legte im ersten Durchgang gleich mal richtig vor. Seine 1 056 erspielten Kegel waren am Ende der Tagesbestwert. Für Matthias Schmidt lief es weniger gut. „Nach 100 Wurf sah es so aus, als ob die Partie zu Gunsten der Berliner kippt“, sagte Andreas Kühn. Schmidt wurde nach 100 Wurf und 459 Kegeln gegen Routinier Harald Fechner ausgewechselt. „Harald ist eigentlich angeschlagen“, so Schmidt, „aber er gibt dann trotzdem 100 Prozent und hat auch diesmal gestochen.“ Fechner erreichte bei 100 Wurf 513 Kegel.
Der Müchelner Florian Erdmann brachte mit 976 Kegeln eine solide Leistung auf die Bahn, so dass Mücheln nach dem ersten Durchgang mit 67 Kegeln führte. Und im zweiten Durchgang rissen es dann Kühn und Ribbeck mit ihren 1 032 Kegeln raus. Zusammen mit Reinhard Hey, der auf 960 Kegel kam, baute man den Vorsprung aus. Denn keiner der Gäste aus Berlin konnte in Durchgang zwei die 1 000er-Marke knacken. „Unser Ziel ist es, zu Hause immer über 6 000 Kegel zu erspielen“, so Müchelns Mannschaftskapitän Andreas Kühn. Schließlich will man den Titel Classic-Meister, den man in der vergangenen Saison errungen hatte, verteidigen.