Karriere-Aus?: Karriere-Aus beim CVM? Robert Wojcik erleidet erneuert Pneumothorax

Merseburg - Etwa drei Monate ist es jetzt her. Mitte August dieses Jahres erkrankte Robert Wojcik, Diagonalangreifer des CV Mitteldeutschland, an einem lebensbedrohlichen Pneumothorax. Seine Lunge kollabierte. Ohne Vorwarnung. Dabei geriet Luft zwischen die äußere Brustwand und die Lungenhaut, Wojcik drohte zu ersticken.

Das Drama schien inzwischen ausgestanden. Der 23-jährige Kanadier mit polnischen Wurzeln hatte sich weitgehend von dem Trauma erholt, da geschah das Unfassbare wieder. Der Verein hatte sich anschließend lange Stillschweigen verordnet, um zunächst den Heilungsverlauf abzuwarten.

Nun schildert Sandy Penno, Team-Managerin der Spergauer, den neuerlichen Vorfall: „Vor gut zwei Wochen war Robert mit seinem Mannschaftskameraden Danilo Mirosavlievic nach Berlin unterwegs, um eine behördliche Angelegenheit zu klären. Auf dem Rückweg klagte er auf einmal über Luftnot.“ Robert Wojcik erlitt erneut einen Pneumothorax und musste wenige Tage später operiert werden. Krankes Lungengewebe wurde entfernt, seit letzter Woche ist er aus dem Krankenhaus entlassen.

Die Ärzte äußern sich derzeit bedeckt über die sportliche Perspektive Wojciks. „Das Problem ist, dass diese Erkrankung spontan auftritt. Risikogruppe sind große schlanke Männer zwischen 15 und 35 Jahren. Demnach kann es theoretisch immer wieder passieren“, sagte Penno, die nun vor allem ein „mentales Problem“ bei Wojcik befürchtet. Denn schon vor dem Rückfall war es vor allem die Angst vor einer Rückkehr der Krankheit, die Wojcik lähmte: „Ich bin mental noch nicht frei davon“, äußerte er sich seiner Zeit.

Die Karriere des Zwei-Meter-Hünen, der erst vor dieser Saison von einem kanadischen Universitätsteam nach Spergau gewechselt war, um seinen Traum von einer professionellen Volleyballkarriere in Europa zu verwirklichen, ist mindestens ins Stocken geraten. Auch Sandy Penno macht sich ernsthafte Sorgen, wie es für Wojcik weiter geht: „Er hat noch für diese Saison Vertrag bei uns. Ob ein Engagement darüber hinaus Sinn macht, kann ich derzeit noch nicht sagen. Fest steht aber, dass wir ihn jetzt nicht wegen der Erkrankung fallen lassen werden.“

(mz)