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Kandidaten zur Kreistagswahl  Kandidaten zur Kreistagswahl : Kritiker bleiben bei der AfD außen vor

Von Robert Briest 24.01.2019, 10:30
Hans-Thomas Tillschneider gilt als einer der radikalsten Rechtsaußen in der AfD.
Hans-Thomas Tillschneider gilt als einer der radikalsten Rechtsaußen in der AfD. dpa-Zentralbild

Merseburg - Wenn es nach Hans-Thomas Tillschneider geht, kann das Jahr 2019 ruhig politische Veränderungen bringen – für ihn selbst. Denn der AfD-Kreischef strebt nicht nur einen Sitz im Kreistag an, sondern will bei den Wahlen im Mai auch in das EU-Parlament einziehen. Sollte ihm das trotz des schwierigen Listenplatzes 19 gelingen, würde er dafür sogar sein Landtagsmandat opfern. Den Platz im Kreistag würde er im Erfolgsfalle aber wahrnehmen, um „den Kontakt zur kommunalen Ebene nicht zu verlieren“, sagt Tillschneider.

Der Kreischef, der mittlerweile in Grockstädt lebt, geht als Spitzenkandidat für den Wahlkreis Querfurt an den Start. Insgesamt schickt die AfD 26 Bewerber für den Kreistag ins Rennen, verteilt auf die vier Wahlkreise. Für Merseburg steht der Landtagsabgeordneten Daniel Wald auf Listenplatz 1, in Bad Dürrenberg Stefan Wust und im nördlichen Saalekreis der Petersberger Florian Schröder.

AfD im Saalekreis: Kritiker unterliegen in allen Abstimmungen

Dies ist das Ergebnis des Parteitages am vergangenen Wochenende in Vitzenburg, der zumindest im Ergebnis Tillschneiders Vorstellungen entsprochen haben dürfte. Schließlich unterlagen seine Kritiker in allen Abstimmungen. Teilnehmer schätzten ein, dass etwa zwei Drittel der anwesenden Mitglieder dem Tillschneider-Lager angehörten, das restliche Drittel waren seine Gegner, zu denen etwa auch der Landtagsabgeordnete Willi Mittelstädt und der Bundestagskandidat von 2017 Uwe Scheidemann zählen.

Beide versuchten es gar nicht erst mit einer Kreistagskandidatur. Die hätte wohl auch wenig Ausschicht auf Erfolg gehabt, finden sich unter den 24 Bewerbern doch nur zwei der über 30 Mitglieder wieder, die im Vorjahr den Antrag auf Abwahl Tillschneiders unterzeichnet hatten. Einer von beiden ist Lutz-Michael Henjes, das aktuell einzige AfD-Kreistagsmitglied.

Im Wahlkreis Bad Dürrenberg tritt ehemaliger Grüner für die AfD an

Für alle übrigen Bewerber wäre der Einzug in das Kreisparlament ein Novum. So auch für den Umzugsunternehmer Sven Ebert. Das frühere Mitglied der Grünen tritt im Wahlkreis Bad Dürrenberg an. Die AfD-Mitglieder bestimmten in Vitzenburg nicht nur die Wahllisten, sondern auch turnusmäßig den Vorstand. Der blieb unverändert. Tillschneider stehen weiterhin Wust und der Braunsbedraer Daniel Schneider als Stellvertreter zur Seite.

Wald bleibt Schatzmeister. Unverändert scheint auch das schlechte Verhältnis der beiden Lager. Aus dem Kritikerlager hieß es nach dem Parteitag, dieser habe die Spaltung noch vertieft. Er habe sie angestachelt noch weiterzumachen, vor allem am Kreisvorsitzenden wollen sie sich abarbeiten. Gelegenheit dazu gibt es bereits Ende Februar. Dann bestimmt der Kreisverband die Listen für die Stadt- und Gemeinderäte. (mz)