1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Ironman in Hamburg: Ironman in Hamburg: Zwei Tage vorher nur Gummibärchen und Brause

EIL

Ironman in Hamburg Ironman in Hamburg: Zwei Tage vorher nur Gummibärchen und Brause

Von Carsten Roloff 15.08.2018, 11:56
Patrick Gonschorek (links) und Maik Löwe präsentieren stolz ihre Finisher-Medaillen.
Patrick Gonschorek (links) und Maik Löwe präsentieren stolz ihre Finisher-Medaillen. engelbert pülicher

Bernburg - Sie wollten sich einen Traum erfüllen und „Eisenmänner“ werden. Mehr als neun Monate bereiteten sich der Könneraner Patrick Gonschorek und der Bernburger Maik Löwe intensiv auf ihren ersten Ironman (3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen) in Hamburg vor.

Die Jungs trainierten bis zu acht mal in der Woche und schrubbten ohne Ende Kilometer im Wasser, auf dem Asphalt und den Waldwegen im Salzlandkreis.

Außerdem stellten sie extra für dieses Ereignis ihre Ernährung komplett um.

Ironman in Hamburg: Schwimmen wurde abgesagt

Und einen Tag vor dem Wettkampf der Schock. Wegen einer zu hohen Blaualgen-Konzentration in der Alster musste das Schwimmen abgesagt werden, weil anderenfalls die Gesundheit der Teilnehmer gefährdet gewesen wäre.

Statt der Runde in der Alster mussten die Starter vor der 180 Kilometer langen Tortur auf dem Rad und dem Marathon sozusagen als Erwärmung sechs Kilometer laufen.

„Ich bin aus allen Wolken gefallen, als ich die Nachricht hörte. Ich habe sehr viel in diese Disziplin investiert“, erzählte Maik Löwe.

Und Patrick Gonschorek fügte hinzu: „Ich habe mich im Training auf das Schwimmen besonders konzentriert, da dort meine größten Schwächen liegen. Nach der Streichung der ersten Etappe musste ich mich auf den Wettkampf erst einmal komplett neu einstellen.“

Ironman in Hamburg: Umstellung ist gelungen

Diese Umstellung ist beiden Dreikämpfern aus dem Altkreis Bernburg jedoch hervorragend gelungen.

Der 28-jährige Maik Löwe benötigte für diese Distanz 8:56:14 Stunden (27:59 Minuten - 4:44:35 - 3:34:52) und belegte in der Gesamtwertung den 137. Platz von insgesamt knapp über 2000 Finishern.

Ironman in Hamburg: Kein Ticket für Hawaii

Zum Ticket für einen Start im Oktober auf Hawaii fehlte nur eine Viertelstunde.

„Bei einem realen Triathlon wäre ich locker unter zehn Stunden geblieben. Deswegen bin ich mit dem Verlauf dieses Wettkampfes auch zufrieden“, war der Industriemechaniker stolz auf seine Leistung.

Zwei Tage vor dem scharfen Start ist der Bernburger von den zuvor auf der Speisekarte stehenden Nudelgerichten auf Gummibärchen und Brause umgestiegen.

Ironman in Hamburg: Fast unter den Top 100

Sogar noch eine knappe Viertelstunde eher als Maik Löwe überquerte Patrick Gonschorek die Ziellinie und landete in der Endabrechnung in 8:41:54 Stunden auf dem 108. Rang.

Der Könneraner hätte sogar in die Top 100 kommen können, kassierte aber wegen angeblichen Windschattenfahrens eine Fünf-Minuten-Zeitstrafe.

„Das hat mich schon gewurmt, wie auch die Sache mit dem ausgefallenen Schwimmen. Ein echter Ironman besteht nun einmal aus drei Disziplinen“, schwamm ein kleiner Wermutstropfen im Freudenbecher von Patrick Gonschorek.

Ironman in Hamburg: Der nächste Anlauf folgt 2019

Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Im kommenden Jahr werden Maik Löwe und Patrick Gonschorek den nächsten Anlauf starten, um sich ihren Traum - ein echter Ironman zu werden - zu erfüllen.

Der Bernburger peilt einen Start in Nizza oder Irland an. Die Generalprobe dafür soll zuvor beim Triathlon über die Langdistanz (1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Rad, Halbmarathon) in Arendsee steigen.

Patrick Gonschorek hat bereits für den Ironman am 30. Juni 2019 in Frankfurt/Main gemeldet und absolviert seinen letzten Härtetest zuvor am 26. Mai in St. Pölten.

Einen Teil der Saisonvorbereitung werden die Athleten, die sich in Hamburg näher kennen gelernt haben, wahrscheinlich gemeinsam bestreiten.

Ironman in Hamburg: Trainingscamp in Kroatien?

„Das bietet sich förmlich an. Es ist extrem selten, dass Amateure in unserer Sportart so ambitioniert trainieren und in etwa dasselbe Niveau haben“, so Maik Löwe.

Als Ziel für ein Trainingscamp im Frühjahr steht Kroatien zur Disposition. Dort sollen die Grundlagen für den nächsten, aber dann auch echten Ironman gelegt werden. Und eins steht fest. Insgeheim liebäugeln die beiden Triathleten damit, eines Tages auf Hawaii starten zu dürfen.

Die Hauptmotivation für die tägliche Schinderei im Training. (mz)