Immobilien in Bad Lauchstädt Immobilien in Bad Lauchstädt: Block in Harnack-Straße soll Investor angeboten werden

Bad Lauchstädt - Welche kommunalen Mietshäuser sind entbehrlich? Welche nicht? Vor diesen Fragen standen die Mitglieder des Bad Lauchstädter Haushaltsausschusses auf ihrer jüngsten Sitzung.
Ein gutes Dutzend Mietobjekte im Besitz der Goethestadt nahmen sie dabei unter die Lupe. Ein möglicher Verkauf, dass wurde in der Diskussion deutlich, würde wohl kein Verscherbeln von Tafelsilber sein, denn einige Objekte würden angesichts geringer Vermietung und hohen Investitionsbedarfs eher in die Kategorie Blechlöffel fallen.
„Wir haben festgestellt, dass wir die Aufgaben, die sich angehäuft haben, nicht mit Haushaltsmitteln realisieren können,“ fasste der Ausschussvorsitzende Günter Teichmann zusammen, warum sich die Räte überhaupt mit einem Verkauf befassen. Soll heißen: Die Stadt hat nicht genug Geld, um alle notwendigen Sanierungen selbst zu stemmen.
Immobilien in Harnack-Straße in Bad Lauchstädt: „Nicht mehr zumutbar, in diesen Wohnungen zu leben“
Am teuersten wäre dabei die Instandsetzung des Wohnblocks Harnack-Straße 37 bis 43 in Lauchstädt. 1,2 Millionen Euro müsste die Kommune dafür wohl berappen.
Viola Kraneis, Chefin der Wohnungsgesellschaft Schafstädt, die die kommunalen Mietobjekte betreut, erklärte: „Es ist nicht mehr zumutbar in diesen Wohnungen zu leben.“ Als Gründe nannte sie etwa die Kohleöfen und die veraltete Elektrik.
Während Bürgermeister Christian Runkel (CDU) hier zuletzt einen Abriss und einen Neubau durch private Investoren präferierte, bevorzugen die Mitglieder des Haushaltsausschuss eher einen Verkauf an einen Investor.
Immobilien in Bad Lauchstädt: Klappt der Verkauf der Harnack-Straße?
Teichmann bezeichnete einen Abriss als „finanzielles Desaster“, schließlich sei die Grundsubstanz des Gebäudes ja noch vorhanden. Auch Andrea Wrankmore hält daher einen Verkauf für den vernünftigsten Weg: „Ein Investor geht kein Risiko ein.“ Angesichts des Leerstandes – nur sieben von 32 Wohnungen sind belegt – könnte er sanieren.
Die Ausschussmitglieder verknüpften das Schicksal der Harnack-Straße mit dem des benachbarten Blocks in der Südstraße 54 bis 58. Dieser benötigt eine Trockenlegung für knapp 200.000 Euro.
Der Block soll nach den Vorstellungen der Ausschussmitglieder dennoch im Bestand der Kommune bleiben – aber nur, wenn ein Verkauf der Harnack-Straße klappt.
Harnack-Straße in Bad Lauchstädt: Vorschlag erzürnt Ortsbürgermeister
Bis zum Herbst wünscht sich Teichmann hierzu Klarheit. Die soll auch ein Gutachten bringen. Solche sollen auch für weitere Objekte erstellt werden. Erst wenn sie vorliegen, will sich der Haushaltsausschuss endgültig positionieren. Dann würden noch die Ortschaftsräte befragt, bevor der Stadtrat die finale Entscheidung treffen würde.
Dennoch zeichnete sich bereits jetzt eine Tendenz ab. So würde sich Teichmann gern von einem der beiden Häuser in der Lauchstädter Straße 80 und 82 in Delitz trennen.
Ein Vorschlag, der Ortsbürgermeister Jörg Homann erzürnte. Er verwies darauf, dass sich sowohl der Ortschaftsrat als auch die Mieter bereits gegen einen Verkauf ausgesprochen hätten.
Harnack-Straße in Bad Lauchstädt: Weitere Verkaufskandidaten im Gespräch
Teichmann kritisierte daraufhin die Verteufelung eines Verkaufs an einen Investor. Auch der hätte schließlich ein Interesse an einem guten Zustand seines Hauses.
Als mögliche Verkaufskandidaten zeichneten sich im Haushaltsausschuss zudem das Haus, An der Kirche 3 in Milzau sowie ein Gebäude in der Neuen Schulstraße in Klobikau ab.
Dahingegen wird wohl der Wohnblock Milzauer Straße 59a trotz Investitionsbedarfs von gut einer Million Euro in kommunalem Besitz bleiben. Das Haus wirft dank guter Vermietung ordentliche Einnahmen ab. Ein bereits eingereichtes Kaufangebot eines möglichen Investors über 180.000 Euro bezeichnete Teichmann deshalb als „lachhaft“. (mz)