Hilferuf vom Tierhof: Hilferuf vom Tierhof: Gleich fünf Katzenbabys suchen neues Zuhause

Bad Dürrenberg - Notfälle ist Ilona Zocher inzwischen gewohnt. Derzeit ist die Lage auf dem Tierhof in Bad Dürrenberg laut Angaben der Chefin aber besonderes dramatisch. „Wir haben in den vergangenen Wochen sehr viele Katzen aufnehmen müssen, die nun ein neues Zuhause suchen“, erzählt die Tierfreundin.

Zocher geht in einen abgeschirmten Raum im hinteren Bereich des Tierhofs. Kaum hat sie die Tür geöffnet, ist ein leises Miauen zu hören. In einer kleinen Box sitzt Daisy in einem Korb. Ringsherum sind wenige Wochen alte Katzenbabys zu sehen, die die Wärme ihrer Mutter suchen. „Eine ältere Dame hatte uns Daisy gebracht“, erzählt Zocher. Das Tier war ein Streuner in einer Kleingartenanlage in Merseburg. „Die Frau fand sie eines Tages im trächtigen Zustand“, erzählt Zocher. Nun lebt sie mit ihren fünf Katzenbabys im Tierhof in Bad Dürrenberg.

„Erste Interessenten für die Jungen gibt es bereits“, erzählt die Tierhof-Chefin und zeigt sich hinsichtlich einer Vermittlung zuversichtlich. „Natürlich sind wir sehr sorgfältig bei der Auswahl, wer eines unserer Tiere bekommt.“ Zu oft habe man bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Kurz nach einer erfolgreichen Vermittlung landeten die Tiere aufgrund eines Problems wieder in den Zwingern des Tierhofs.

Doch nicht nur Daisy und ihre Katzenbabys suchen nach einem passenden Zuhause. „Ein echtes Sorgenkind ist auch unsere Fancy“, berichtet Zocher und führt die Besucher zu der Rassekatze. Das neunjährige Tier ist gechipt, geimpft und vor allem für die Einzelhaltung geeignet. „Sie muss allein bleiben, denn sie hat Angst vor anderen Katzen“, erklärt Ilona Zocher. Die Katze lebte lange Zeit bei einer älteren Dame, die am Ende schließlich mit der Pflege und Haltung des Tiers völlig überfordert war. „Fancy war in keinem guten Zustand, unter anderem schon abgemagert“, sagt Zocher. Inzwischen wurde sie von ihr und ihren Kolleginnen aufgepäppelt.

Gerade einmal 14 Monate alt und ziemlich neugierig ist Tammy. Kein Wunder, zählt sie doch zu den Neuzugängen im Tierhof. Im Büro der Einrichtung kann sich die weiße Katze frei bewegen, strolcht über den Schreibtisch sucht Körperkontakt zu den Mitarbeitern. „Die Besitzerin kam zu uns und meinte, dass sie für die Katze aufgrund ihrer Ausbildung keine Zeit mehr habe“, erzählt Zocher.

Die Katzenfreundin wirkt sauer und erklärt auch warum. „Erst im Nachhinein haben wir bemerkt, dass Tammy taub ist.“ Aufgrund dieser Einschränkung ist die Katze etwas schreckhaft, vor allem, wenn man sich ihr von hinten nähert. „Das ist ja aber völlig normal, wenn sie nicht ahnt, was da kommt“, meint Zocher. Ihr Wunsch ist es, Tammy wie all die anderen Katzen möglichst schnell an neue Besitzer abzugeben. „Wichtig ist bei dieser Katze, dass die Besitzer etwas mehr Zeit haben und diese auch für die Betreuung des Tier aufbringen wollen“, sagt Zocher. „Tammy ist sehr menschenbezogen, sucht immer wieder engen Kontakt.“

Die Mitarbeiter der Station wissen aus Erfahrung aber auch, dass nicht jedes Tier vermittelt werden kann. Einige der aufgenommenen Katzen leben seit Jahren auf dem Hof. „Das älteste Tier ist schon seit 2008 bei uns, das werden wir aber auch nicht mehr vermitteln“, sagt Zocher. Ein neues Umfeld, so die Befürchtung, würde der Katze nicht gut bekommen.

››Der Tierhof ist immer auf der Suche nach Abnehmern. Interessenten melden sich unter 0162/6087339 (mz)