Handel in Bad Lauchstädt Handel in Bad Lauchstädt: Zu klein - Edeka sucht neuen Standort

Bad Lauchstädt - „Wir müssen irgendwann neu bauen, da werden wir nicht drum herumkommen“, sagt Volker Griese. Er ist Chef des Edeka-Marktes in Bad Lauchstädt. Doch der entspricht nicht mehr seinen Vorstellungen. Ein Hauptgrund dafür ist der bauliche Zustand des Gebäudes in der Straße „Am Bahnhof“, das nach der Wende errichtet, ab 1991 zunächst von der Supermarktkette Tengelmann genutzt wurde.
„Die Halle war mal für 15 Jahre geplant, maximal 20“, erklärt Griese. Nun ist sie schon seit 28 Jahren in Betrieb, weswegen sie etwa heutigen energetischen Ansprüchen nicht mehr genügt. Auch roste der Stahl der Sandwichelemente, aus denen das Gebäude besteht, von unten. Zudem, fügt Griese an, sei das Gebäude eigentlich falsch herum gebaut: „Von der Straße aus sieht man die Rampe, also die Rückseite.“
Edeka in Bad Lauchstädt: Marktchef strebt Neubau an
Der Marktchef strebt deshalb einen Neubau an. Die Idee von Edeka und Stadt war zuletzt, dafür den bisherigen Standort zu nutzen. Dazu müsste das Unternehmen allerdings das westliche Nachbargrundstück nutzen. Doch dies ist wohl nicht mehr möglich. Im Dezember wechselte das bisher brachliegende Areal im Zentrum des Vierecks zwischen der Straße Am Bahnhof, Hallescher Straße und Merseburger Landstraße den Besitzer.
Der Käufer lehnt jedoch eine Erweiterung des Supermarktes ab. Er plant „auf den erworbenen Grundstücken die Einrichtung von Einfamilienhäusern und möglicherweise altersgerechtem Wohnungen“, heißt es in einer Stadtratsvorlage. Das Gremium soll sich nach dem Wunsch von Bürgermeister Christian Runkel (CDU) mit dem Thema befassen, weil die Stadt ein Vorkaufsrecht für das Areal hätte.
Finanzausschuss: „Wir sind ja keine Spekulanten“
Der Hauptausschuss empfahl – entsprechend des Wunsches der Stadtspitze – vergangene Woche jedoch einstimmig, davon keinen Gebrauch zu machen. „Wir sind ja keine Spekulanten“, argumentierte der Vorsitzende des Finanzausschusses Günter Teichmann. Für einen Kauf sei im Haushalt kein Geld eingeplant und man müsse nicht soweit gehen, dass man für Investitionen Dritter Flächen kaufe.
Doch auch ohne einen städtischen Kauf des Areals neben Edeka muss sich der Rat noch mal mit der Thematik befassen, denn bisher ist das Gelände im Flächennutzungsplan als „Mischgebiet“ vermerkt. Bei der Überarbeitung, die noch in diesem Jahr erfolgen wird, soll es nun nach den Vorstellungen von Runkel zum Wohngebiet erklärt werden. Dafür werde eine andere Fläche als künftiger Einzelhandelsstandort definiert werden.
Edeka in Bad Lauchstädt: Gelände gegenüber des Brunnenversandes an der Querfurter Straße im Auge
An dem sollen sich, so der Bürgermeister, idealerweise nicht nur Edeka, sondern auch noch eine Drogerie und ein Discounter ansiedeln. In den Blick gefasst hat die Stadt dabei das Gelände gegenüber des Brunnenversandes an der Querfurter Straße, das derzeit zum Getreidelagerbetrieb Gekra gehört. Griese könnte auch mit diesem Standort leben, sieht sogar eine bessere Anbindung: „Für mich ist wichtig, dass die Zufahrt für alle Kunden da ist und dass keine Einbahnstraße vor der Tür ist.“
Letzteres ist am aktuellen Standort der Fall. Ein möglicher neuer müsste aber erst vom Edeka-Konzern geprüft werden. Auf jeden Fall will sich Griese im Falle eines Neubaus vergrößern. Aktuell hat der Markt in Lauchstädt etwa 1.300 Quadratmeter Verkaufsfläche. „Heute baut man einen Markt eigentlich nicht mehr unter 1.600 Quadratmetern, damit man das volle Sortiment zeigen kann“, erklärt er und nennt als Vorbild den erst im Vorjahr eröffneten Markt in Merseburg-Süd, für den er ebenfalls zuständig ist. (mz)
