Handball Handball: SG Spergau hat kräftig nachgerüstet
SPerGau/MZ. - Wie immer in der Sommerpause üblich, drehte sich auch bei den überregional spielenden Handballteams das Personalkarussell, um für die kommende Spielzeit ein möglichst spielstarkes Team ins Rennen schicken zu können. Das war beim einzigen Männerteam aus dem Altkreis Merseburg-Querfurt, das in der höchsten Spielklasse des Landes, der Sachsen-Anhalt-Liga, vertreten ist, der ersten Mannschaft der SG Spergau, nicht anders. "Natürlich haben wir nach einer gründlichen Analyse der abgelaufenen Spielzeit auch Spieler gesucht, die uns bei der Lösung der kommenden Aufgaben helfen können", bestätigte der Spergauer Handball-Abteilungsleiter Roland Herfurth.
Am Ende der Saison 2011 / 2012 waren die Spergauer Sechster geworden. "Eine Platzierung mit der wir zufrieden waren", meinte Trainer Silvio Appel. Besonders mit der Rückrunde dürfte der Coach gut leben können: "Das stimmt, denn da haben wir nur zwei Spiele - in Naumburg-Stößen und daheim gegen Calbe - verloren." Und diese beiden Mannschaften waren letztlich Erster und Zweiter des Klassements geworden. "Das lag daran, dass wir uns als Team in der Rückrunde besser gefunden hatten, als dies in der Hinrunde der Fall war", begründete Appel. "Nun gab es in der Sommerpause einige Dinge im Kader, die uns reagieren lassen mussten", so Herfurth. Der stark spielende Kreisläufer Stefan Fichtner musste sich einer Operation an der Hand unterziehen, fällt dadurch sicher die gesamte Hinrunde aus. Torhüter Holger Kemnitz übernahm die zweite Mannschaft als Spielertrainer, steht der Ersten nur im Notfall noch zur Verfügung. Auch ging Martin Schmoeckel zum Weißenfelser HV zurück. Einige Aktive, wie der kurz vor seinem Studienabschluss stehende Tiermediziner Marcus Pöritz, müssen derzeit etwas zurückstecken. Zudem wird Max Weber ab November aus beruflichen Gründen für ein Jahr nach Australien gehen.
Demzufolge verpflichteten die Spergauer ob ihrer Möglichkeiten fünf neue Akteure. Eigentlich hatten sie mit sechs Neuen geplant. Aber der aus Schkopau gekommene Keeper Pascal Malisch, der die Vorbereitung im Team mit absolviert hatte, unterschrieb kurzfristig einen Vertrag beim TuS Radis. So hat Coach Appel im Tor Fabian Link , Jan Illig (beide vom HC Halle II), Maximilian Fuchs (Weißenfelser HV), Maik Wolf (DHfK Leipzig) und den Tschechen Tomas Jablonka (zuletzt Chemnitzer HC) neu im Kader. "Sie haben alle ihre Qualitäten, aber besonders die beiden Letztgenannten sollten Führungsspieler sein", so Appel.
Der 28-jährige Wolf stand schon vor drei Wochen in der Mannschaft, die in Merseburg erneut den Supercup-Pokal der Stadtwerke gewann. Und er zeigte dort seine Routine, die er sich in den letzten fünf Jahren im Team der DHfK angeeignet hatte. Der gebürtige Oschatzer war über Delitzsch und Gohlis-Nord zum Bundesligisten gekommen. Da sein Vertrag zum Saisonende auslief und er sich mehr auf seinen Job in der Zentrale beim Arlt-Wachdienst konzentrieren möchte, kam ihm der Kontakt über seinen früheren Mannschaftskollegen Fichtner zur SG Spergau gerade recht.
Der Linkshänder, der auf der rechten Seite seinen Platz im Team finden sollte, schätzt das Niveau in der Liga als recht ordentlich ein. "Natürlich sollte es diesmal ein besserer Rang als im letzten Spieljahr werden", meinte der wie Fichtner und Robert Hanke in Leipzig wohnende Wolf. Dabei setzen er wie seine Mannschaftskollegen und die Verantwortlichen auch auf den Tschechen Jablonka, der erst in dieser Woche endgültig zum Team gestoßen ist.
"Der 1,87 Meter große Rückraumspieler ist spielintelligent. Das sah ich schon beim ersten Probetraining", sagte Appel. Schließlich spielte der 25-Jährige vor seinem Engagement in Chemnitz schon für Lovosice in der höchsten tschechischen Spielklasse. Die Spergauer haben ihm und seiner Freundin einige Wege beim Start in Deutschland geebnet. So wohnen beide in einer Zweiraumwohnung in Bad Dürrenberg. Da sie die deutsche Sprache noch nicht perfekt beherrschen, starten sie ab Oktober einen Sprachkurs. Auch für den beruflichen Start als Speditionskaufmann geben die Spergauer Hilfe. "Wolf und er, aber auch die anderen Neuen, sind mit den Etablierten Hoffnungsträger, dass wir zumindest erneut Sechster der Liga werden", meinte Herfurth sicher.