Handball Handball: Kämpferisch überzeugend
SPERGAU/MZ. - Die Spannung vor dem Punktspiel in der Handball-Sachsen-Anhalt-Liga der Männer in der Jahrhunderthalle war am Sonnabend schon deutlicher spürbar als in den Partien zuvor. Schließlich war der Start in die Saison nicht wie erhofft verlaufen. Nach vier Niederlagen in Folge waren die Spergauer mit nur 3:11 Punkten hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben.
Auch einige Turbulenzen in der Führungsriege der Handball-Abteilung hatten Unruhe verbreitet. Für den zurückgetretenen Abteilungsleiter Steffen Schladebach amtiert vorerst Mannschaftsarzt Jens Lindner. Und der zeigte sich vor der Begegnung gegen den Magdeburger SV optimistisch. "Heute bleiben die zwei Pluspunkte in Spergau", war er sich vor dem Anpfiff sicher. Und er sollte Recht behalten. Mit 31:26 (19:13) besiegten die Gastgeber die Gäste aus der Landeshauptstadt.
Die sehr gute Nachwuchsarbeit beim Club in Magdeburg findet bundesweit hohe Anerkennung. Einer der dafür maßgeblich mit verantwortlich zeichnet, ist Harry Jahns. Der frühere SCM-Spieler trainiert heute die A-Jugend des Bundesligisten. Und nebenher coacht er auch noch die Männer des Magdeburger SV. "Wir wollen als Aufsteiger möglichst die Klasse halten. Mehr ist nicht drin", verriet er vor dem Anpfiff. Und dafür hat er noch seinen A-Jugend-Co-Trainer Uwe Mäuer, den mittlerweile 40-jährigen Ex-Bundesligaprofi, ins MSV-Team geholt. Der machte es den Spergauern zusammen mit seinen Kollegen insgesamt nicht leicht. Bis zur 13. Minute (7:6) verlief die Partie sehr ausgeglichen. Doch dann kamen die Gastgeber auf Touren. Der starke rechte Flügel mit Max Weber und Marcus Pöritz setzte erste Zeichen. Gabor Aboczki agierte bissig in der Deckung und dynamisch im schnellen Umkehrspiel. So erarbeiteten sich die Spergauer bis zur Pause einen klaren Vorsprung (19:13). Die Hoffnung der einheimischen Fans, dass die Führung in Durchgang zwei noch weiter ausgebaut wird, erfüllten sich aber nicht. Mit Unkonzentriertheiten hielten die Spergauer die Gäste im Spiel. Bei denen setzten vor allem Mäuer am Kreis und der kleine Rechtsaußen Carsten Schulz Akzente. Die Spergauer wiederum haderten mit ihrer Chancenverwertung. Beim 24:23 (49.) drohte die Partie zu kippen. Aber die Spergauer setzten auf ihre kämpferischen Tugenden und rissen die Initiative wieder an sich. Nach vier Treffern in Folge ohne Gegentor, die sich Steven Wrobel und Stefan Hesse teilten, war beim 30:24 (58.) die Entscheidung gefallen.
"Der Spergauer Sieg geht schon in Ordnung", anerkannte ein bis zum Schluss fightender Mäuer. "Kämpferisch gab es heute nichts zu kritisieren, wobei Max Weber und Holger Kemnitz, der elf Bälle parierte, noch etwas herausragten", sah es am Ende ein sichtlich erleichterter SG-Trainer Mario Appel. "Der Sieg war ein erster Befreiungsschlag. Die Mannschaft hat gezeigt, was in ihr steckt", pflichtete ihm Lindner bei. Pech, dass Weber einige Wochen fehlen wird, da er sich einer Schulter-Operation unterziehen muss.
Spergau spielte mit: Kemnitz, Thiele; Schwarz (1), Hesse (4), Wrobel (3), Fischer (2), Aboczki (4), Weber (4), Hanke (2), Fichtner (6), Weinand (1), Pöritz (4).