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Hallenkreismeisterschaft Hallenkreismeisterschaft: Das Leid mit den neuen Regeln

Von Nico Grünke 05.01.2016, 07:41
Lutz Trotte
Lutz Trotte Junghans Lizenz

Saalekreis - Der erste Titelträger im Fußball wird auf Kreisebene traditionell unterm Hallendach ermittelt. Im vergangenen Jahr konnte Kreisoberligist SV Germania Kötzschau in der Merseburger Rischmühlenhalle die vermeintlich Großen - also die Teams, die auf Landesebene spielen - ärgern und sich den Titel des Hallenkreismeisters sichern. Ein Erfolg mit Gewicht: Knapp 60 Teams aus dem Kreisgebiet hatten vor Jahresfrist über mehrere Vor- und Zwischenrunden sowie eine Endrunde ihre besten ermittelt.

Völlig anderes Spielgerät

In den kommenden Wochen wird der Nachfolger der Germania gesucht - das Finalturnier findet am 6. Februar in Merseburg statt. Doch das Interesse an dem Wettbewerb ist in diesem Jahr eingebrochen - fast um die Hälfte sogar. Lediglich 35 Teams hatten gemeldet. Und zu tun hat der Rückgang nicht zuletzt mit den geänderten Regeln. Die Meisterschaft geht erstmals nach Futsal-Regeln über die Bühne. „Nicht besonders sinnvoll“, sagt dazu etwa Lutz Trotte, der Trainer vom Landesklasse-Verein Blau-Weiß Günthersdorf. Zu weit weg vom eigentlichen Spiel sei diese in Südamerika entwickelte Variante des Hallenfußballs. Vor allem das völlig andere Spielgerät erfordere gewaltige Umstellungen.

Der Ball beim Futsal ist deutlich kleiner als ein normaler Fußball. Vorgeschrieben ist zudem, dass er maximal mit 0,6 Bar aufgepumpt werden darf. Auf dem Feld ist es ein Bar. Und auch das Innenleben des Futsal-Balles ist anders: Eine Art Wolle ist eingearbeitet, damit der Ball weniger springt. Weitere Besonderheit des Futsal: Es wird nicht auf Kleinfeld-, sondern auf Handballtore gespielt. Alles Faktoren, die mit ausschlaggebend waren, dass Trotte sein Team nicht für das Turnier gemeldet hatte, obwohl seine Spieler im Winter auch regelmäßig in der Halle trainieren.

An den Regeln scheiden sich die Geister. Eine andere Meinung als Trotte vertritt zum Beispiel Tilo Berndt, der das Landesklasse-Team des VfL Querfurt betreut. „Wir trainieren auch im Winter in der Halle, in diesem Jahr auch nach Futsal-Regeln.“ Die Technik könne man auch unter den geänderten Bedingungen verbessern, was nach Berndts Meinung auch auf dem Großfeld positive Effekte haben könne. Für die Hallenkreismeisterschaft hatte der VfL im Gegensatz zu den Günthersdorfern gemeldet, war allerdings am Wochenende in eigener Halle in Runde eins gescheitert.

Fifa gibt neue Regeln vor

Angekündigt war die Regeländerung unterm Hallendach schon vor mehr als einem Jahr. Zeit, sich darauf einzustellen, gab es also genug. Allerdings hatten die Vereine kein Mitspracherecht. Futsal wird vom Weltverband Fifa protegiert, offizielle Meisterschaften in der Halle müssen nach diesen Regeln gespielt werden.

Vorstufe eines Turniers auf Landes- oder gar Bundesebene ist die Hallenkreismeisterschaft im Männerbereich übrigens nicht. Anders ist es beim Nachwuchs, wo die Meisterschaft Qualifikation für höhere Turniere ist. Die jungen Kicker hatten sich übrigens weniger schwer getan mit der Umstellung. Die Zahl der Meldungen für die Meisterschaft sei in etwa konstant geblieben, lag laut Kreisfachverband bei insgesamt 105 Teams. (mz)