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Günthersdorf bekommt Sporthalle Günthersdorf bekommt Sporthalle: Weg von den Gartenmöbeln

Von Robert Briest 14.08.2017, 14:30
Auch die neue Sporthalle in Günthersdorf soll neben dem Sportlerheim entstehen
Auch die neue Sporthalle in Günthersdorf soll neben dem Sportlerheim entstehen Peter Wölk

Günthersdorf - „Gartenmöbel“ steht in großen Lettern auf dem Dach. Dort in dem großen Zelt am Saale-Elster-Kanal in Günthersdorf wird kein Mobiliar veräußert. Nein, es handelt sich hierbei um die Sporthalle der Leunaer Ortschaft. Ein Provisorium von mittlerweile langer Dauer, aber ohne Zukunft. „Das Zeltdach musste schon mehrfach repariert werden und wir haben da keine Heizung drin“, berichtet Lothar Mall, Präsident von Blau-Weiß Günthersdorf. Der Sportbetrieb für Kinder und Behinderte endet deshalb bisher im Herbst.

Doch damit soll bald Schluss sein. Die Stadt Leuna will hier in unmittelbarer Nachbarschaft zu Sportplatz und Sportlerheim eine Sporthalle errichten. Eine Zweifelderhalle soll es sein, die sich bei Bedarf in der Mitte teilen lässt, so dass zwei unterschiedliche Sportarten gleichzeitig trainiert werden können. „Erste vorsichtige Schätzungen gehen von Kosten in Höhe von 3,5 Millionen Euro aus“, sagt Volker Stein, Leiter des Bereich Soziales und Ordnung bei der Stadt Leuna. „In diesem Jahr soll die Ausschreibung für die Fortschreibung der Bauplanung erfolgen.“ 100.000 sind dafür im Haushalt vorgesehen. Bau- und Sozialausschuss haben bereits ihre Zustimmung erteilt, am 21. August soll der Hauptausschuss folgen.

Gewinner der Ausschreibung muss nicht bei Null beginnen

Der Gewinner der Ausschreibung muss nicht bei Null beginnen. Eine Leunaer Firma hatte hier bereits vor Jahren ein erstes Grobkonzept erstellt, das die Verantwortlichen nun wieder aus der Schublade holten. In den Ausschüssen stand dabei zunächst noch die Standortfrage im Vordergrund. Die Ortschaft Zöschen hatte nämlich angeregt, die Sporthalle lieber bei ihnen ins „Grüne Gewerbegebiet“ zu setzen, um dortige Freiflächen zu nutzen. Ein Standortgutachten riet jedoch davon.

Ein Rat, dem die Räte folgten. Die Sporthalle soll daher das Zelt ersetzen. So lässt sich der Bau auch günstiger halten, da Sanitäranlagen im Sportlerheim genutzt werden könnten. Wann die Halle stehen soll, da möchte sich Stein nicht festlegen. Er verweist auf die Haushaltsverhandlungen für 2018, die Aufschluss geben könnten, wann sich die Kommune dieser freiwilliger Aufgabe annehmen will und ob sie sie aus eigener Tasche bezahlen oder doch mit Hilfe von Fördermitteln erbringen will.

Pläne für die Zeit mit einer neuen Halle

Das Wie ist Lothar Mall eigentlich egal, Hauptsache die Halle kommt. Denn die brauche man angesichts des Zustands des Provisoriums dringend. Das sei außerdem zu klein. Viele Sportarten könnte der 350 Mitglieder zählende Verein, dem auch viele Behindertensportler angehören, deshalb gar nicht anbieten. An Volley etwa sei bei einer Deckenträgerhöhe von drei Metern nicht zu denken.

Für die Zeit mit einer neuen Halle hat Mall daher schon Pläne in der Tasche: „Wir werden dann auch Unihockey, Volleyball und Handball anbieten.“ Die Angebote auch mit Sportlern zu füllen, werde kein Problem, prophezeit er und spielt auf die Zuzüge der vergangenen Jahre an: „Die Orte sind voll mit jungen Leuten, die Sport treiben wollen.“ (mz)