Grüne Oase mit Hingucker Grüne Oase mit Hingucker : Roßbacher wandeln Müllhalde in einen schmucken Garten um

Rossbach - Biegt man von der Roßbacher Hauptstraße Richtung Hasse-Campingplatz ab, empfängt einen direkt ein Hingucker. Das schmucke neue Gärtchen fällt nicht nur auf, weil es so gepflegt und mit seinen Blumen so schön bunt ist, sondern vor allem durch die besondere Dekoration. Ein Schildermast weist zum Beispiel auf nahe und ferne Ziele hin. Weil direkt darunter ein knallgelbes Fahrrad steht, kriegt der Betrachter direkt Lust, sich auf den Weg zu machen.
30 Jahre lang Brache: Gelände wurde als Müllhalde missbraucht
Die Roßbacher Irina Neufeld und Harald Günther haben sich dieses kleine Naturparadies, an dem viele Urlauber nun stehenbleiben und ihre Kamera zücken, in den vergangenen beiden Jahren geschaffen. „Alles mit den eigenen Händen“, wie Harald Günther betont. Er holt seinen Laptop und zeigt Fotos. Denn was zufällig Vorbeikommende nicht ahnen können: Das Gelände am Eingang zur Gardinenstraße war 30 Jahre lang eine Brache und sich selbst überlassen.
Die Fläche wuchs nicht nur zu einem kleinen Wäldchen zu, sie wurde leider auch als Müllkippe missbraucht. Kein Wunder, dass die Geiseltaler Wohnungsgesellschaft mbH Braunsbedra, von der Harald Günther das Flurstück pachtete, nun die geleistete Arbeit in den höchsten Tönen lobt: „Eine jahrzehntelange Schmuddelecke in Lunstädt wurde in einen schmucken Garten verwandelt, und es ist auch eine kleine Hommage an die Hasse“, machte Geschäftsführer Steffen Rosmeisl die MZ per Mail aufmerksam.
Roßbacher wandeln Müllhalde zum schmucken Gärtchen und grünen Oase
Harald Günther erzählt anhand seiner Bilder, wie er das Areal verwandelte. Zwei große Bäume mussten zunächst gefällt, rund 60 Sträucher entfernt, Müll, hunderte Flaschen und Bauschutt entsorgt werden. Mit tonnenweise herangeschaffter Muttererde wurde die Brache urbar und schließlich eingezäunt. Mit seiner Partnerin konnte sich der Roßbacher nun daran machen, seinen am Computer gezeichneten Gartentraum umzusetzen.
Sie pflanzten Frühblüher, Sommer- und Herbstblumen. Im Gewächshaus wachsen Tomaten heran. Auf dem Gurkenbeet sorgt eine Holzkonstruktion dafür, dass die Früchte nicht auf der Erde liegen. Es gibt auch einen Kiwibaum und eine Weinpergola. Ein Gestell wie ein Sonnenschirm soll den Blauregen zur Geltung bringen. Eine Stunde täglich gießen bedeutet das derzeit unterm Strich für Irina Neufeld, die ihren grünen Daumen hier ein ums andere Mal beweist.
Vogelhäuschen auf einem Baumstumpf geplant
Harald Günther wiederum kommt sein handwerkliches Geschick zugute. In einem Freizeitpark sah er das Vorbild für seinen Schildermast. Nur das bei ihm die Ziele samt Entfernung draufstehen, die eine persönliche Bedeutung haben. Die Hasse, wo er 40 Jahre lang arbeitete. Der Hafen Braunsbedra, dessen Hafenmeister er nun seit drei Jahren ist. Minsk, wo er seine Partnerin Irina Neufeld kennenlernte.
Nachdem er dieses Frühjahr die Mauerwand zum angrenzenden Gebäude verfugte und verputzte, soll demnächst das Vogelhäuschen auf einem Baumstumpf verschönert werden. Eine Sonnenuhr wartet auch schon auf ihre Verankerung im Boden. Nur eines finden die beiden Roßbacher gar nicht schön: Zwei selbst gezüchtete Palmen, die sie im Garten ebenfalls aufgestellt hatten, waren eines Morgens spurlos verschwunden. (mz)
