Großes Seifenkistenrennen in Niemberg Großes Seifenkistenrennen in Niemberg: 13-Jähriger will nur lenken - nicht bremsen

Niemberg - Eigentlich, findet Leon Knibbe, sei Seifenkistenfahren gar nicht so schwer. „Man muss nur geradeaus lenken und am Ziel bremsen, mehr nicht“, sagt der 13-Jährige. Er muss es schließlich wissen. Im vergangenen Jahr holte er beim Niemberger Seifenkistenrennen den zweiten Platz und bereitet sich derzeit auf das diesjährige Rennen am 19. Mai vor. Das geht am besten in der Garage von Stefan Kupski, der die Seifenkiste baut und ihr den letzten Schliff gibt, bevor Leon damit antritt.
So ist es Tradition in Niemberg: Eltern oder Bekannte bauen für Kinder die Seifenkisten zusammen, mit denen sie beim Rennen starten. Unterstützt werden die Teams jeweils von Sponsoren, den sogenannten Rennställen. In Leons Fall baut sein Fußballtrainer, Stefan Kupski, die Kiste und Leons Vater, Thomas Knibbe, zahlt das Startgeld von 50 Euro. Zusammen bilden sie das Team „Balineros Gartendesign Knibbe.“
Seifenkistenrennen in Niemberg: „Die Idee kam uns vor fünf Jahren im Sportverein“
„Die Idee kam uns vor fünf Jahren im Sportverein“, sagt Kupski, der sich als Fußballtrainer engagiert. „Damals wollten wir die Sponsoren unseres Vereins mehr einbeziehen und hatten die Idee, ein Seifenkistenrennen zu veranstalten.“ Den Bausatz für die grün-gelbe Kiste habe er im Internet bestellt. Viel dran ist nicht an dem Fahrzeug:
Ein verschiebbarer Sitz, zwei Felgenbremsen und natürlich vier Räder. „Die sind am wichtigsten. Wenn du ohne kugelgelagerte Radlager ankommst, hast du keine Chance“, weiß der 45-Jährige. Zwei Tage vor dem Rennen wird dann ein letztes Mal auf einem Feldweg trainiert, bevor es am Sonntag, dem 19. Mai ab 10 Uhr ernst wird.
Seifenkistenrennen: Eine zentrale abschüssige Straße in Niemberg wird eigens gesperrt
An diesem Tag wird eine zentrale und vor allem abschüssige Straße in Niemberg eigens gesperrt, erklärt Elke Creutzmann, Präsidentin des TSV Niemberg. Am Anfang der Strecke wird eine Rampe aufgestellt, von der jeweils zwei Fahrer hinuntersausen. „Die Strecke ist rund 220 Meter lang“, sagt sie. Dabei habe sich im Laufe der nun mehr fünf Jahre viel getan. „Im ersten Jahr sind manche Fahrer nicht mal ins Ziel gekommen. Die Zeiten lagen bei 50 Sekunden. Heute nur noch bei rund 25.“
Das Niemberger Seifenkistenrennen sei inzwischen mindestens so groß wie andere Dorffeste. In diesem Jahr haben sich 44 Teilnehmer, auch aus anderen Teilen des Landes, angemeldet - ein neuer Rekord. Für Leon bedeutet das: Es wird nicht einfacher, den Sieg einzufahren. Um das Optimale aus seiner Seifenkiste herauszuholen, wird sie kurz vor dem Wiegen noch mit Gewichten bestückt. So ist der Schwung auf der Rampe größer. (mz)
