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"A Cure for Wellness"  Gore Verbinski dreht "A Cure for Wellness" in Schraplau: Hollywood-Regisseur von "Fluch der Karibik" dreht im Saalekreis

Von Katrin Löwe 15.02.2017, 07:35
Eine Filmszene aus dem Horror-Thriller „A Cure for Wellness“.
Eine Filmszene aus dem Horror-Thriller „A Cure for Wellness“. Screenshot vom Filmtrailer

Schraplau - Die Spannung steigt in Schraplau. Nur noch wenige Tage sind es, bis auch im deutschen Kino ein Film erscheint, der in der 1.200-Einwohner-Stadt im Weida-Land für einiges Aufsehen gesorgt hat. Immerhin: Wann hat man schon Hollywood direkt vor der Haustür in der Provinz? Und wann die Chance, dass ein US-Starregisseur einem den Arm um die Schultern legt? „Das war aufregend“, sagt eine Schraplauerin über jenen Tag, als sie Gore Verbinski - kein Geringerer als der Regisseur von „Fluch der Karibik“ und „The Ring“ - auf dem Weg zur Wagenburg der Filmcrew auf dem Schraplauer Sportplatz begegnete, ihn spontan um ein Foto bat. Selbst eine Unterschrift gab es später darauf noch.

Im Sommer 2015 hat Verbinski für seinen am 23. Februar erscheinenden Horror-Thriller „A Cure for Wellness“ - eine amerikanisch-deutsche Koproduktion - unter anderem in der Zeller- und der Bäckerstraße von Schraplau gedreht. Vor allem letztere ist gekennzeichnet durch heruntergekommene alte Häuser. Schraplau als Horror-Kulisse, das sei auch „eigentlich traurig“, hört man im Ort mitunter. Oft aber heißt es: „Da war endlich mal was los hier. Ein Highlight.“

Dreharbeiten in Schraplau: Im Kindergarten jedenfalls wird noch heute über die Führung gesprochen

Im Kindergarten jedenfalls wird noch heute über die Führung gesprochen, die Kids und Erzieher durch das Crew-Camp samt Kostümwagen und Maske und an einem der Drehorte erhielten. Auch Bürgermeister Frank Birke (CDU) scheint nicht deprimiert über den Horror-Dreh im Ort. Schraplau sei mindestens in Sachsen-Anhalt in aller Munde gewesen, sagt er. „Ich verstehe es generell als Kompliment, wenn ein Starregisseur in so eine kleine Stadt kommt.“ Überhaupt: Verfallene Ecken gebe es in jeder Stadt und Schraplau bestehe ja nicht nur aus Ruinen.

So gruselig scheine es noch nicht zu sein, trösten sich auch andere. „Die haben die Stadt ja noch ein bisschen schlimmer gemacht“, sagt etwa Mandy Metze, die nahe eines Drehortes arbeitet. Von extra verdunkelten Fassaden ist die Rede. Und an anderer Stelle davon, dass die Straße schmutziger gemacht, Fensterläden verkleidet wurden. Spannend bleibt nun für Metze wie ihre Kollegin Simone März - beide wollen wie manch andere Schraplauer „unbedingt“ ins Kino -, was man im Film letztlich von Schraplau erkennen wird.

Schraplau als „vergessener Ort“ für „A Cure for Wellness“

Gesucht worden sei ein „vergessener Ort“, sagt Henrik Greisner, Location Manager für „A Cure for Wellness“ für das Studio Babelsberg. Den fand man in Teilen Schraplaus. Greisner kannte die Stadt bereits von einer früheren Drehort-Suche. Er kenne sich in der Region ein bisschen aus, sagt er. „Platz, Ort, Leute - alles hat gepasst“, urteilt der Location Manager heute. „Und wir sind super unterstützt worden.“

Gedreht wurde abgesehen von Schraplau und den Babelsberg-Studios auch auf der Burg Hohenzollern (Baden-Württemberg) oder in den Heilstätten Beelitz bei Berlin. Gefördert wurde der Kinofilm unter anderem vom Deutschen Filmförderfonds (8,1 Millionen Euro) und der Mitteldeutschen Medienförderung (400.000 Euro).

Darum geht es im Horrorfilm „A Cure for Wellness“

Im dem Horrorstreifen geht es um den jungen Manager Mr. Lockhart (Dane DeHaan, „The Amazing Spider-Man 2“), der den Vorstandsvorsitzenden seiner Firma von einem mysteriösen „Wellness-Center“ in den Schweizer Alpen zurückholen soll. „Schon bald vermutet er, dass die wundersamen Anwendungen des Spas nicht das sind, was sie zu sein scheinen“, heißt es in einer Ankündigung von „20th Century Fox“. Lockhart beginnt, erschreckende Geheimnisse aufzudecken.

Stichwort Geheimnisse: Mit Details zu den Dreharbeiten hält sich mancher in Schraplau noch heute zurück - mit Verweis auf damals unterzeichnete Verschwiegenheits-Erklärungen. Das Schweigen ist im Übrigen ein Punkt, der Bürgermeister Frank Birke optimistisch macht, dass Hollywood eines Tages wieder vor der Tür stehen könnte. „Die konnten hier in Ruhe arbeiten“, sagt er - ohne Massen an Groupies und Gaffern. (mz)

Schraplau und seine alten Häuser - im Sommer 2015 war der Ort Kulisse für einen Horror-Film.
Schraplau und seine alten Häuser - im Sommer 2015 war der Ort Kulisse für einen Horror-Film.
Peter Wölk
Starregisseur Gore Verbinski
Starregisseur Gore Verbinski
DPA