Gewehre, Panzerfäuste, Granaten: Gewehre, Panzerfäuste, Granaten: Waffennarr von Polizei gestoppt

Merseburg - Einem Mann aus dem Saalekreis droht Ärger wegen des möglichen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Wie das Landeskriminalamt in Magdeburg am Mittwoch mitteilte, stoppten Beamte ihn bereits am Dienstag auf der Autobahn bei Beuna, um einen Durchsuchungsbeschluss zu vollstrecken.

Bei der Überprüfung des Kleintransporters sowie später auch seiner Wohnung stießen die Polizisten auf zahlreiche Waffenteile und Ausrüstungsgegenstände aus Zeiten der deutschen Wehrmacht. Unter anderem wurden rund 100 Langwaffenläufe, eine erlaubnispflichtige Kurzwaffe, 16 mit Sprengstoff gefüllte Panzerfaustköpfe sowie diverse Sprenggranaten und Munitionsteile beschlagnahmt, wie das Landeskriminalamt weiter mitteilte.

Für den Abtransport des Waffenarsenals musste extra der Kampfmittelräumdienst anrücken. Nach Ende der Maßnahmen und in Absprache mit der ermittelnden Staatsanwaltschaft blieb der Verdächtige auf freiem Fuß.

Woher der Mann die Waffen und -teile bezogen hatte, war zunächst unklar. Die Polizei teilte lediglich mit, dass der Verdacht besteht, dass die Gegenstände mittels eines Metalldetektors aufgespürt und zum Zwecke der Instandsetzung und des gewinnbringenden Weiterverkaufs in den Saalekreis gebracht wurden.

Bereits in der Vergangenheit waren im Saalekreis immer wieder Polizeieinsätze erfolgt, weil bei Privatleuten Kriegswaffen oder Teile davon entdeckt worden waren. Im Oktober 2013 brachte eine Großrazzia gegen einen Drogenhändlerring einen Erfolg: Im Keller eines Hauses in Leuna fand die Polizei Kriegsmunition und Waffenteile, darunter eine 50 Zentimeter große Stabbrandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg.

Ein Jahr später stieß man bei einer Zwangsräumung in Merseburg auf dem Dachboden eines Mehrfamilienhauses auf Gewehre, Maschinenpistolen, Dolche und eine vermeintliche Panzermine, die sich als Übungsmine herausstellte. (mz)