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Industrie- und Landschaftspark Geiseltalsee in Krumpa Geht Eigentümer in Vorleistung?

Wo Gewerbe und wo Wohnbebauung in Krumpa entstehen könnte.

Von Diana Dünschel 05.05.2021, 11:10
Ehemaliges Addinolwerk Mineralölwerk Krumpa
Ehemaliges Addinolwerk Mineralölwerk Krumpa (Foto: Diana Dünschel)

Krumpa - Der Industrie- und Landschaftspark Geiseltalsee in Krumpa, das frühere Addinolgelände, soll zu einem Mischgebiet für Gewerbebetriebe und Wohngebäude umgewidmet werden. Bereits im August vergangenen Jahres hatte der Ortschaftsrat einstimmig diese Empfehlung gegeben. Hintergrund war die geringe Ansiedlung von Unternehmen in den letzten 20 Jahren. Außerdem meinten die Ortschaftsräte, ein Industriegebiet direkt am Geiseltalsee passe nicht mehr zur gewollten touristischen Entwicklung. In der jüngsten Ortschaftsratssitzung ging es um den nächsten Schritt. Ein Bebauungsplan soll erarbeitet und für die Übergangszeit eine sogenannte Veränderungssperre verhängt werden, damit sich nicht noch schnell Industrie ansiedeln kann.

Die Räte hatten sich zuvor die Flächen angeschaut und beraten, wo Gewerbe und wo Wohnbebauung entstehen könnte. Ortsbürgermeister Sven Czekalla (CDU) zeigte einen Plan dazu. Demnach ist Wohnbebauung am westlichen Rand denkbar angrenzend an den Ort und die Landesstraße. Er schlug vor, dass die Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH (MDSE) als Flächeneigentümer die Kosten für diesen Bebauungsplan trägt.

„Wir müssen die Voraussetzungen für tourismusnahes Gewerbe schaffen“

Durch eine Umwidmung würden höherwertige Flächen entstehen, die zu einem höheren Preis verkauft werden könnten. So könne man die Kosten für den Bebauungsplan später wieder ausgleichen, lautete seine Argumentation. Damit wäre beiden Seiten geholfen: Für Braunsbedra verschwinde der Industriestandort am See und die MDSE erziele höhere Umsätze aus Flächenverkäufen. „Wir müssen die Voraussetzungen für tourismusnahes Gewerbe schaffen“, sagte er. Das sei eine gute Sache. Krumpa setze damit ein deutliches Zeichen. Eine Umwidmung könne für die Entwicklung vor Ort nur positiv sein.

Die Räte waren letztlich damit einverstanden, dass der Ortsbürgermeister deshalb jetzt das Gespräch mit der MDSE sucht, um eine Vereinbarung zu treffen. (mz)