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Umweltamt ermittelt nach Havarie Gärreste in Großkayna: Umweltamt ermittelt zu Havarie in Sauenzuchtanlage Saza

Von Diana Dünschel 27.02.2018, 12:41
Gärreste laufen übers Feld.
Gärreste laufen übers Feld. Peter Wölk

Großkayna - Nachdem am vergangenen Wochenende im Braunsbedraer Ortsteil Großkayna ein Gärrestebecken übergelaufen war, ermittelt jetzt das Umweltamt des Saalekreises zu den Ursachen und zu einer möglichen nötigen Sanierung der Leiha.

Zu dem Vorfall war es Sonnabendnachmittag auf dem Gelände der Sauenzuchtanlage GmbH (Saza) gekommen. In der Folge floss die stinkende Brühe über ein Feld in Richtung des Leiha-Grabens. Das löste einen Feuerwehreinsatz aus. Die Einsatzkräfte konnten die Gärresteflut dann durch das Aufschütten eines Erdwalls aufhalten.

Stinkende Brühe lief übers Feld: Betreiber der Saza soll sich erklären

Der Landkreis habe den Betreiber der Anlage umgehend zu einer Stellungnahme aufgefordert, die insbesondere Angaben zu den Mengen der ausgetretenen Gärreste und zur Ursache des Vorfalls enthalten soll, teilte Kreissprecherin Kerstin Küpperbusch Montag auf MZ-Nachfrage mit.

Außerdem solle der Anlagenbetreiber Maßnahmen nennen, aus denen ersichtlich wird, wie man solchen Schadenereignissen künftig von vornherein entgegenwirken will. Zu klären, ob menschliches Fehlverhalten die Ursache war, sei aber nicht Aufgabe des Saalekreises, sondern der Polizei.

Sind Gärreste in die Leiha gelangt?

Solch ein Vorfall könnte sich schnell zu einer Umweltkatastrophe für die Region ausweiten, wenn Gärreste in die Leiha gelangen, die wiederum in den Geiseltalsee mündet. Doch hier sei schnell reagiert worden, teilte der Kreis mit: „Da anfangs keine Austrittsmengen bekannt waren, hat die Gefahrenabwehrbehörde sofort den Zufluss zum Geiseltalsee durch das Schließen des Verteilerbauwerks gestoppt“, hieß es.

Unklar ist aber noch der jetzige Zustand der Leiha. Mitarbeiter des Umweltamtes waren am Montag vor Ort, um Maßnahmen zur Sanierung zu beschließen. Über die Ergebnisse der Begehung ist noch nichts bekannt.

Umweltamt kontrolliert Sauenzuchtanlage regelmäßig

Derweil schließt der Kreis aus, dass die Gärrestebecken der Anlage nicht ausreichend bemessen sind. „Bei einem ordnungsgemäßen Betrieb“, wurde allerdings eingeschränkt. Die Mitarbeiter kennen sich vor Ort offensichtlich gut aus. „Das Umweltamt kontrolliert das Gelände der Saza und die umliegenden Flächen schon seit geraumer Zeit mindestens wöchentlich“, hieß es.

Im März 2010 war es schon einmal zu einem erheblichen Gärresteaustritt vom Saza-Gelände in Großkayna gekommen. Damals waren vier Tanks einer Biogasanlage explodiert. 14.000 Kubikmeter Gärreste verteilten sich auf zwei Quadratkilometer Fläche. Nach MZ-Informationen ist der jetzige Vorfall allerdings glimpflicher abgelaufen und der Schaden geringer. (mz)