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SV Merseburg 99 Fußball-Oberliga: SV Merseburg 99 begeht Saisonauftakt mit neun neuen Spielern

Von Knut Stahmer 06.07.2016, 20:36
Dlyar Musa (r.) läuft mit seinen neuen Kollegen in vorderster Linie.
Dlyar Musa (r.) läuft mit seinen neuen Kollegen in vorderster Linie. Wölk

Merseburg - Das knappe Dutzend Kiebitze am Nebenplatz des Stadtstadions zählte am Mittwochabend genau durch - und staunte. Insgesamt 19 Spieler, darunter neun neue Gesichter, hatten zum Saisonauftakt von Oberliga-Aufsteiger SV Merseburg 99 die schmucken grünen Trainingsshirts übergestreift, dazu machte Probe-Stürmer Oumar Daikhité - der Franzose spielte letzte Saison in der dritten Liga seines Heimatlandes für Red Star 93 Paris - seine erste Einheit unter Farih Kadic mit.

Mann mit HFC-Vergangenheit

Immer im Wechsel bat der Cheftrainer seine Jungs zu Lauf- und Ball-Einheiten. Zusammen mit Diakhité schickte der Coach mit Dlyar Musa einen der neun Neuzugänge in die vorderste Angriffsreihe, was dem gebürtigen Hallenser sichtlich gefiel. Der Linksfuß, der einst beim FSV 67 in Halle-Neustadt mit dem Fußballspielen begann und dann ab der D-Jugend die HFC-Nachwuchsschule komplett durchlief, war in der abgelaufenen Oberliga-Saison bei Union Sandersdorf meist auf dem linken Flügel eingesetzt worden. „Ich kann offensiv alles spielen, sehe mich aber nicht nur als Linksaußen.

Ganz ehrlich - mir wäre die Zehner-Position die liebste“, gibt sich der 20-Jährige selbstbewusst. Natürlich folgt der Nachsatz, dass „der Trainer letztendlich entscheidet, wo er mich hinstellt“. Farih Kadic wird das gern hören. „Ich denke, wir sind für den Moment gut aufgestellt. Wir werden aber in allen Mannschaftsteilen testen, wer zu wem am besten passt“, sagt der Coach.

Dlyar Musa jedenfalls ist mittendrin in der offensiven Verlosung. Aber warum ist der BWL-Student - zweites Semester an der Hochschule Merseburg - überhaupt von Union zu 99 gewechselt? „Die Fahrerei zwischen Halle und Sandersdorf war mir zu stressig“, nennt der junge Mann mit syrischen Wurzeln als ersten Grund. Der zweite ist ein sportlicher: „Ich hatte nicht den Eindruck, dass Union Sandersdorf mich halten wollte.“ Und zum dritten wollte Dlyar Musa etwas mehr verdienen.

Etat fürs Oberligajahr steht

Marcus Skowronek, Präsident des SV Merseburg 99, weist darauf hin, dass „der Etat fürs Oberligajahr steht und deshalb jeder Spieler pünktlich das ausgehandelte Geld bekommt.“ Aber auch in Sachen Dlyar Musa zahlt 99, so Skowronek, „keine Unsummen. Sagen wir mal so: Wir haben uns recht schnell und zur beiderseitigen Zufriedenheit geeinigt.“

Der Wohlfühlfaktor jedenfalls ist in Merseburg gegeben, was auch an den Mitspielern liegt. Zum Beispiel an Marvin Gohlke, der vom VfL Halle 96 zum Oberliga-Neuling wechselte. „Ich habe mich bei Marvin erkundigt, ob Merseburg Interesse an mir hätte. Dann gab es den Kontakt mit Vizepräsident Andreas Wellmann und zum Trainer. Der kennt mich aber schon länger“, erzählt der 1,79 Meter große Flitzer, der mit seinem neuen Verein die für ihn bekannte Spielklasse rocken möchte. „Das wird auf jeden Fall eine starke Oberligastaffel mit Germania Halberstadt, Chemie Leipzig oder Brandenburg-Süd. Ich denke schon, dass wir das Zeug haben, dort ordentlich mitzuhalten. Wie überall sollte das erste Ziel der sichere Klassenerhalt sein.“

Aber das - so konnten die Kiebitze bei der Eröffnungsrede von Marcus Skowronek vernehmen - so schnell wie möglich. „Wir haben hohe Ansprüche“, sagte der Präsident. Und: „Platz sechs wäre auch nicht schlecht.“ Genau dafür schwitzt die Kadic-Truppe jetzt täglich.

Der erste Test gegen den SV Blau-Weiß Brachstedt wird am Samstag um 15 Uhr im Stadtstadion angepfiffen. (mz)