Fußball Fußball: Ein absolut irres Spiel
RASSNITZ/MZ. - Es ging hektisch zu
Und wie es bei dramatischen Spielen des Öfteren dann auch noch vorkommt, gibt es einen Überraschungssieger. Dies war auch in Raßnitz so. Der Neuling in der Kreisoberliga, Aufsteiger Schkopau, besiegte einen der Favoriten um die Meisterschaft mit 2:1 (2:1). Andre Weber, Trainer des MSV, war am Sonntag ganz gelassen. "Gut, es war spannend. In meinem Alter sieht man so ein Spiel aber etwas unaufgeregter", sagte er. Dass es teilweise sehr hektisch auf dem Platz zuging, habe seiner Meinung nach auch an den Zuschauern gelegen, die manche Situationen unsachlich beurteilt hätten. So habe sich alles hochgeschaukelt.
Zu der ereignisreichen Partie hat der Spielverlauf natürlich beigetragen. Nach elf Minuten ging der Favorit Raßnitz in Führung. Kurze Zeit später schlug Buna zurück. Thomas Schreiter wurde im Strafraum zu Fall gebracht, Martin Bethke verwandelte den fälligen Elfmeter zum Ausgleich (17. Minute). Vier Minuten darauf ging der Außenseiter durch einen Treffer von Kevin Schulze sogar mit 2:1 in Front. "Spielerisch hatte Raßnitz den Schkopauern wenig entgegenzusetzen", sagte Schiedsrichter Daniel König. Darum hätten einige der sieben gelben Karten, die er für den FSV Raßnitz zückte, aus frustrierten Aktionen resultiert.
In der zweiten Hälfte, in der keine Treffer mehr fielen, mussten zwei Akteure vom Platz. Bunas Schreiter sah in der 70. Minute wegen Meckerns die Ampelkarte und der Raßnitzer Christian Reetz wurde nach überhartem Einsteigen gegen Cemre Evren mit Rot vorzeitig zum Duschen geschickt.
Referee hat schlimme Erfahrungen
"Die Entscheidungen des Schiedsrichters waren immer korrekt", beurteilte Weber. "Der junge Schiedsrichter hat Mut bewiesen, sich nie von der Hektik anstecken lassen - Respekt", fügte er an. König meinte daraufhin bescheiden: "Das hat nichts mit Mut zu tun, sondern mit dem Regelwerk." Was passiert, wenn sich Spieler von Hektik anstecken lassen und sich dann sogar am Schiedsrichter vergreifen, hat König schon einmal am eigenen Leib verspürt. Im März letzten Jahres wurde König im Kreispokal-Halbfinale der A-Junioren zwischen der SG Döllnitz und dem TSV Schwarz-Weiß Zscherben in der 89. Minute von zwei Spielern der Gastmannschaft tätlich angegriffen. Dort stellte er zwei Zscherbener vom Platz, die dann völlig austickten: Sie schlugen den Referee in Rücken und Gesicht. Als Eltern und Ordner eingriffen, kam es zu einer Massenschlägerei. "Dazu wäre es in Raßnitz am Samstag nie gekommen", sagte König am Sonntag zur MZ. "Es war zwar ein kampfbetontes Spiel, das aber glaube ich nicht aus dem Ruder gelaufen wäre."
Und dann gab es ja noch neun Minuten Nachspielzeit. "Die waren auch korrekt, wenn auch ungewöhnlich", meinte Weber. Resultierend aus den Unterbrechungen wegen Fouls und insgesamt fünf Auswechslungen kamen sie zustande. Manfred Fülle, Trainer der Raßnitzer, sagte: "Sportlich geht der Sieg der Schkopauer in Ordnung, doch sie gingen auch ganz schön provokativ zu Werke." Diese Niederlage wird in Raßnitz schnell abgehakt. Die Statistik dieses irren Spiels bleibt allerdings bestehen.