Fundort soll untersucht werden: Fundort soll untersucht werden: Hat ein Wolf das Reh am Petersberg gerissen?

Halle (Saale)/Petersberg - Auf einem Feld zwischen den Dörfern Kütten und Nehlitz (Gemeinde Petersberg) ist am Dienstag ein totes Reh gefunden worden, das mutmaßlich von einem Wolf gerissen wurde. Laut dem zuständigen Jagdpächter Karsten Hoenow seien die Wunden des Tiers noch frisch gewesen. Der Hobbyjäger ist sich sicher, dass es ein Wolfsriss war. „Ich habe große Bissspuren im Bereich der Kehle des Rehs gefunden, das ist typisch für einen Wolfsangriff.“ Einen Autounfall schließt er aus, weil die nächste große Straße hunderte Meter entfernt von der Fundstelle verläuft.

Ob es sich bei dem mutmaßlichen Wolfsriss um den gleichen Wolf handelt, der im Oktober erstmals im Saalekreis gesichtet wurde, ist unklar. Fakt ist: Hoenow hatte schon am Sonntag, zwei Tage vor dem Fund, eine verdächtige Fährte im Schnee entdeckt. Die Spur führte von Rieda über Kütten bis in den Bereich des Petersbergs. Hoenow sagt, er habe auch zuvor schon häufiger Wolfsspuren gefunden.

Das Wolfskompetenzzentrum Iden, das in Sachsen-Anhalt die natürliche Wiederansiedlung des Wolfes fachlich begleitet, hat die Fotos vom gerissenen Reh ausgewertet. Es sei jedoch nicht erkennbar, ob das Tier einen wolfstypischen Kehlbiss habe. Auch bei den Spuren im Schnee müsse es sich nicht unbedingt um einen Wolf handeln, sie könnten auch von anderen Wildtieren hinterlassen worden sein.

„Grundsätzlich ist zu sagen, dass Rehe als Beute von Wölfen nichts Ungewöhnliches sind, sie machen einen erheblichen Teil der natürlichen Nahrung aus“, sagt Pressesprecherin Ines Wahl. An diesem Freitag werde ein Fachmann die Fundstelle untersuchen. (mz)