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Fußball  FSV Bennstedt: Trainer Uwe Schauer über den Fehlstart in der Landesklasse

Von Karl Ebert 13.09.2016, 06:16

Bennstedt - Die Landesklasse-Partie zwischen dem FSV Bennstedt und der SG Ramsin war gerade einmal 13 Minuten alt, da schlug es im Kasten der Gastgeber ein. Trainer Uwe Schauer wollte es gar nicht glauben. Ausgerechnet jetzt unterläuft auch noch seinem Torwart Tim Bethke ein folgenschwerer Fehler, der zu einem zeitigen Rückstand führt und schließlich mit einer 0:3-Pleite endet. Drei Spiele, drei Niederlagen, 1:8 Tore und null Punkte: Bennstedt ist Tabellenletzter.

Eine ungewohnte Sichtweise der Rangliste für die Elf aus dem Saalekreis. Doch es zog sich wie ein roter Faden durch die ersten drei Spiele der Bennstedter. „In jeder Partie war der Ausgangspunkt für die Niederlage ein grober individueller Fehler. Aber immer von einem anderen Spieler. Wir machen einfach zu viele Fehler“, sagt Trainer Uwe Schauer.

FSV Bennstedt: Zu viele Gegentore

Die Anzahl der Gegentore in nur drei Spielen gefällt ihm genau so wenig wie jene der geschossenen. „Es hapert im Moment an allen Ecken und Enden. Dazu kommt die Seuche bei der Chancenverwertung.“

Eigentlich hat Schauer mit seiner Mannschaft ein gute Vorbereitung absolviert. Doch gleich zum Auftakt der Punktspiele gab es gegen den VfB Lettin auf eigenem Platz ein 1:2.

„Das Spiel hätten wir nie verlieren dürfen. Auch beim 0:4 in Nietleben waren wir zunächst die bessere Mannschaft. Dann unterläuft uns ein kapitaler Schnitzer, Nietleben geht kurz vor der Pause in Führung und in der Endphase schießen sie uns ab“, erinnert sich Schauer.

„Und nun gegen Ramsin der frühe Rückstand und die Gelb-Rote Karte für Tomas Jancik kurz vor der Pause. Das ist nur schwer zu kompensieren. Zumal die Ramsiner das gut gespielt haben und ich sie neben Eintracht Emseloh und Nietleben für einen Aufstiegskandidaten halte.“

Die Herausstellung von Jancik nimmt der Trainer sogar mit auf seine Kappe. „Gelb-Rot in dieser Situation kann man ziehen. Ich habe noch überlegt, ob ich Tomas Jancik lieber auswechseln soll, aber da war es dann schon zu spät“, so Schauer.

FSV Bennstedt zahlt Preis für den personellen Umbruch

Die Bennstedter zahlen gerade den Preis für den personellen Umbruch. Erfahrene Spieler wie Peter Paulini, Matthias Strohbach, Timo Lesch oder Enrico Kricke sind in die Jahre gekommen und haben sich verständlicherweise ins zweite Glied zurückgezogen, spielen nur noch in der zweiten Mannschaft oder arbeiten wie Kricke als Assistenztrainer von Schauer. „Er hält sich für alle Fälle schon noch fit, wie die anderen Erfahrenen auch. Sie würden in einer prekären personellen oder sportliche Lage sicher aushelfen. Aber sie sind nicht mehr die Zukunft“, sagt Schauer.

Die Jungen, wie der 20 Jahre alte Adrian Rolle oder der ein Jahr ältere Nick Timmerhoff, die Schauer aus der zweiten Mannschaft mit nach oben in die Landesklasse gezogen hat, sollen es nun richten. Und all ihre jungen Teamkollegen, die auch schon ein, zwei Jahre dort reingeschnuppert haben.

„Ich habe alle Leute im Umfeld darauf aufmerksam gemacht, dass es durchaus passieren kann, dass wir einmal vier, fünf Spiele in Folge verlieren, weil die Mannschaft erst wieder zusammenwachsen muss. Ich hoffe, dass allen, die etwas zu entscheiden haben, diese Worte noch im Hinterkopf sind, und sie mich weiterarbeiten lassen. Denn ich bin davon überzeugt, dass uns nur ein Erfolgserlebnis fehlt, um die Kurve zu kriegen“, sagt Schauer.

Was gibt es für eine bessere Gelegenheit dafür als ein Derby. Dorthin können sie am Sonnabend zu Fuß gehen oder sich auf dem Anmarsch bereits warm laufen. Denn dann müssen die Bennstedter bei der SG Eisdorf antreten.

Die ist zwar auch nicht optimal gestartet, hat immerhin aber schon vier Punkte auf ihrem Konto und die Bennstedter in der Vorsaison als Tabellendritter um neun Punkte und drei Plätze abgehängt. Obwohl die beiden direkten Duelle unentschieden ausgegangen waren: 2:2 in Eisdorf und 1:1 in Bennstedt. „Trotzdem ist da noch etwas gut zu machen. Und genau das sollte auch Motivation genug sein. Da muss ich normalerweise niemanden mehr anstacheln“, meint Schauer. (mz)