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Fleischer aus Röpzig Fleischer aus Röpzig: Der Fachmann für Pastete und Rollbraten

Von Diana Dünschel 26.12.2016, 11:00
Fleischer Christopher Juhasz wurde im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks Landessieger des Kammerbezirks Halle. Sein Handwerkszeug lernte er beim Fleischerbetrieb Ludwig in Röpzig.
Fleischer Christopher Juhasz wurde im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks Landessieger des Kammerbezirks Halle. Sein Handwerkszeug lernte er beim Fleischerbetrieb Ludwig in Röpzig. Peter Wölk

Röpzig - Das Hinterviertel vom Rind fachgerecht zu zerlegen, ist für Christopher Juhasz kein Problem. Ganz im Gegenteil ist der junge Fleischer sogar ausgesprochen gut darin. Das gleiche trifft auf das Herstellen einer Teigpastete und eines Rollbratens zu. Das bescheinigte dem 19-Jährigen jetzt die Jury des praktischen Leistungswettbewerbs des Deutschen Handwerks. Er wurde als Landessieger im Kammerbezirk Halle ausgezeichnet und ist damit einer der besten Nachwuchshandwerker Sachsen-Anhalts.

Sein Handwerk gelernt hat Christopher Juhasz in der Fleischerei von Holger Ludwig aus dem Schkopauer Ortsteil Röpzig. Das Familienunternehmen mit aktuell rund 40 Mitarbeitern gibt es in dem kleinen Dorf seit 13 Jahren. Hier absolvierte der junge Mann in den vergangenen drei Jahren seine Ausbildung. Seine Entscheidung für diesen Beruf lag damals nahe, weil er zur Familie der Ludwigs dazugehört. Dass er inzwischen mit Leib und Seele dabei ist und sich in seine Arbeit richtig reinkniet, freut seinen Chef natürlich. Er bescheinigt ihm zudem, sehr selbstständig zu arbeiten. Kein Wunder, dass der 19-Jährige im Unternehmen inzwischen fest eingestellt ist. Denn Ehrgeiz legt der Nachwuchs-Fleischer auch an den Tag. Er hat bereits mit der Meister-Ausbildung begonnen und möchte sie im nächsten Sommer abschließen.

„Es war eine schöne Veranstaltung. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.“

Deshalb und weil es in der Fleischerei Ludwig mit seinen Filialen und Verkaufsfahrzeugen und dem großen Veranstaltungssaal am Stammsitz in Röpzig immer viel zu tun gibt, ist es für Christopher Juhasz gerade eine stressige Zeit. Für den sachsen-anhaltinischen Leistungswettbewerb hatte er keine Gelegenheit, sich großartig vorzubereiten. Als er sich mit seinem Sieg dann für den Bundeswettbewerb qualifizierte und Ende November deshalb nach Baden-Württemberg fuhr, ging es ihm ähnlich. Dass er schließlich bundesweit nicht zu den besten fünf Teilnehmern gehörte, findet er aber nicht schlimm. „Ich bin einfach mit Spaß an die Sache herangegangen“, sagt er. „Es war eine schöne Veranstaltung. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.“

Zufrieden zeigt sich auch Jens Schumann, Pressesprecher der Handwerkskammer Halle. Denn im Fleischerhandwerk gebe es nicht mehr so viel Nachwuchs, begründet er. Und dann noch einen Landessieger in den eigenen Reihen zu haben, das sei schon toll. Giesela Meinicke, Mitarbeiterin Statistik und Wirtschaftspolitik bei der Handwerkskammer, kann den Mangel in Zahlen fassen. Ihr zufolge gibt es im Kammerbezirk aktuell noch 175 selbstständige Fleischerbetriebe, während es 2005 noch 275 waren. Dort werden 32 Lehrlinge ausgebildet. Im Saalekreis seien es derzeit 34 Betriebe mit vier Lehrlingen. (mz)