Feuerdrama in Gutenberg: Feuerdrama in Gutenberg: Bettlägeriger Mann stirbt bei Wohnungsbrand

Gutenberg/Halle (Saale) - Die kleine Gemeinde Gutenberg im nördlichen Saalekreis steht unter Schock: Bei einem verheerenden Hausbrand ist am Freitagnachmittag ein 80 Jahre alter Mann ums Leben gekommen. Besonders tragisch: Der Rentner war an ein Pflegebett gefesselt und hatte keine Chance, dem Feuer zu entkommen. Seine Ehefrau (74) hielt sich in einem Nachbarraum auf und konnte noch rechtzeitig fliehen. Sie wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht.

14 Feuerwehren alarmiert

„Ich hatte die Sirene gehört und bin zu dem Haus gelaufen. Gemeinsam mit anderen Passanten wollten wir in das Haus, um zu helfen. Wir sind aber nur bis zur Tür gekommen, dann schlugen uns schon Qualm und Hitze entgegen“, schilderte ein Anwohner der MZ. 14 Feuerwehren wurden alarmiert. Aus Halle-Trotha rückte zudem die Drehleiter an. Im Einfamilienhaus breitete sich das Feuer unterdessen rasend schnell aus. Durch die Hitze platzten Fensterscheiben. Flammen schlugen aus dem Dach. Die Fassadendämmung begann zu schmelzen. Für die Einsatzkräfte war es eine komplizierte Situation. „Als wir vor Ort eingetroffen sind, hieß es, dass sich noch eine Person im Gebäude befindet. Wir haben natürlich zunächst nach ihr gesucht“, sagte Sven Berner, Gemeindewehrleiter in der Einheitsgemeinde Petersberg, zu der auch Gutenberg mit seinen 1100 Einwohnern gehört. Unter Atemschutz drangen Retter in das Haus ein.

Zwei Stunden Löscharbeiten

Allerdings gelang es ihnen nicht, den 80-Jährigen zu finden. „Aufgrund der gefährlichen Lage mussten wir die Suche abbrechen und uns auch zum Schutz der Einsatzkräfte auf die Löscharbeiten konzentrieren“, so Berner. Nach zwei Stunden gelingt es, die Flammen zu löschen. Wenig später wurde die Leiche des Rentners aus dem über 100 Jahre alten Gebäude getragen. Da viele Einwohner die Szenerie verfolgten, spannte die Feuerwehr Planen, um die Bergung vor neugierigen Blicken abzuschirmen. „Nach unseren Erkenntnissen muss das Feuer in dem Raum ausgebrochen sein, in dem sich der Mann befand“, sagte Berner. Den Grund für das Inferno müsse nun die Kripo ermitteln.

Verkehrseinschränkungen nördlich von Halle

Für die Gemeinde Petersberg ist es die schlimmste Brandkatastrophe seit Jahren. Sachverständige sollen nun klären, ob von der Ruine des Hauses eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit ausgeht. Die Ortswehr soll in der Nacht zum Sonnabend die Brandwache halten, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich in dem schwer beschädigten Haus noch Glutnester befinden. Auch Autofahrer bekamen die Folgen des Brandes zu spüren. Nördlich von Halle staute sich der Verkehr auf mehreren Kilometern Länge, da die Ortsdurchfahrt Gutenberg stundenlang gesperrt werden musste. (mz)